Aufgalopp 757: Zu der Gebührenerhöhung des Dachverbandes

Wenn jemand für, sagen wir einmal 20.000 Euro, im Ausland ein Pferd kauft, ist es ihm vermutlich relativ egal, ob er noch einmal zusätzlich 500 Euro zahlen muss. Das hat er aber  sofort zu tun, geregelt in der Ziffer 4a) der Kostenordnung des Verbandes, neu aufgelegt und in vielen Punkten nach oben hin justiert zu Beginn des Jahres. Bislang hat ein solcher Import 150 Euro gekostet. 

32 Punkte umfasst diese Kostenordnung allein für Besitzer und Züchter, bisweilen fühlt man sich an einen Supermarkt erinnert, wenn etwa für eine tierärztliche Untersuchung vor dem Anreiten 199 Euro aufgerufen wird. Es hat ob dieser erhöhten Gebühren, die, was angemerkt werden muss, lange Jahre gleich geblieben sind, erhebliche Diskussionen gegeben, was dann sogar die Besitzervereinigung dazu veranlasst hat, eine längere Stellungnahme zu veröffentlichen, die hier nachzulesen ist. Letztendlich geht es um einen ausgeglichenen Haushalt des Verbandes, dessen Ausgaben von der Community getragen werden, dessen Handeln und Tun auch wegen der Fluktuation in leitenden Positionen aber schon seit ewigen Zeiten von der Basis mit einer gewissen Skepsis beobachtet wird.

Derartige Preissteigerungen tragen sicherlich nicht dazu bei, ein dringend notwendiges Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Der zusätzliche Preis, der jetzt für einen Import zu zahlen ist, mag eine Petitesse sein, doch er impliziert, dass derjenige, der investiert, der den deutschen Rennsport mit zusätzlichen Startern unterstützt, bestraft wird. Und das Argument, man könne sich eine Neuerwerbung ja auch im Inland suchen, verfängt nicht. Wer im Frühjahr ein jüngeres Startpferd mit Perspektive zu einem zivilen Preis sucht, findet: nichts. Wirtschaftlich mag die Gebührenerhöhung gerechtfertigt sein, psychologisch war sie eher nicht aufbauend.