Aufgalopp 821
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TurfTimes:
Gefühlt werden in der jetzigen Zeit weltweit eigentlich immer irgendwo Vollblüter versteigert. Weit mehr als früher, so hat es den Anschein, denn einst traf man sich nur einmal im Jahr zu den Jährlingen. Selbst Herbstauktionen sind zumindest in Mitteleuropa in der Zeit unserer Väter nicht Usus gewesen, ganz zu schweigen von Breeze Up-Auktionen. Ein neues Phänomen sind Online-Auktionen, durchaus beliebt bei den Veranstaltern und auch bei den Anbietern, denn sie sind kostengünstiger, auch wenn die durchweg magere Verkaufsrate zeigt, dass der eine oder andere Kaufinteressen das in Frage kommende Pferd doch lieber persönlich und live in Augenschein genommen hätte. Und der neueste Knüller auf dem Markt sind Pop Up-Auktionen. Da wird online nur ein einziges Pferd angeboten, natürlich kein mittelmäßiger Handicapper, sondern da hat es schon ein echter Star zu sein. Eigentlich gar nicht so verkehrt: Verkaufswillige müssen sich nicht mit lästigen Agenten herumschlagen, sondern können direkt dem Markt vertrauen. Und, so zeigen es aktuelle Beispiele, teilweise auch auf den folgenden Seiten zu lesen, es funktioniert sogar.
Eines haben die Versteigerungen, wo auch immer sie auf dem Erdball 2024 durchgeführt wurden, aber gezeigt: Die Schere klafft immer weiter auseinander. An der Spitze balgen sich die finanzstarken Großeinkäufer um die mutmaßlichen vierbeinigen Juwelen. Wer ein attraktives, gut gezogenes Pferd mit entsprechender Optik offeriert, wird dafür belohnt. Je weiter es hinunter ins Mittelmaß geht, wird es für die Anbieter schwieriger. Und im unteren Bereich ist ein Markt gar nicht mehr existent. Dieses war schon 2023 sichtbar, die diesjährigen Zweijährigen-Auktionen haben den Trend noch verstärkt. Die Verkäufer werden dies genau beobachtet haben.