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Aufgalopp 819

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 819 vom Freitag, 31.05.2024

Wie viele Menschen an diesem Donnerstagmorgen in Iffezheim auf der Rennbahn beim Breeze Up der Zweijährigen eine Stoppuhr dabei hatten, wissen wir nicht. Wahrscheinlich niemand. Dabei wird derzeit, in Europa wohlgemerkt, in entsprechenden Fachkreisen heftig diskutiert, ob es nicht hilfreich wäre, wenn man beim Breezen die Zeiten nehmen und sie dann veröffentlichen sollte. Wie in den USA. Da werden die in vollem Galopp über 200 Meter erzielten Zeiten gemessen und selbstverständlich aufgezeigt. Sie sind ein Kriterium über Kauf und Nichtkauf, alles, was diese Distanz um die zehn Sekunden absolviert, zieht höchstes Interesse nach sich. Allerdings wird in Übersee auf Sand galoppiert, der in der Regel die gleiche Konsistenz aufweist, vom ersten bis zum letzten Pferd. Und meist bei den diversen Anbietern ähnlich ist. Es kann also verglichen werden. 

In Europa wird auf Gras gearbeitet. Der Boden kann mal schwer, mal gut sein. Er ändert sich im Laufe der Vorstellung der Pferde, der Letzte findet nicht mehr die Bedingungen des Ersten vor. Vor einigen Wochen wurde das Breezing bei einer Tattersalls-Auktion in Newmarket. bei Dauerregen und heftigen Windböen aus allen Seiten durchgeführt. Eine Zeitmessung, die selbst von erfahrenen Pinhookern befürwortet wird, wäre unsinnig gewesen. Wenn, bedarf es exakter Markierungen und genauen Zeitnehmern. 

Zweijährigen-Auktionen spielen seit Jahren eine immer größere Rolle in der Branche. Sie sind wichtig auch für den Jährlingsmarkt, weil dort die Pferde für das Frühjahr darauf erworben werden. In Irland sollen 2025 sogar drei Breeze Up-Auktionen über die Bühne gehen. Schwer vorstellbar, dass der Markt das hergibt. Die Stoppuhr wird aber sicher nur bei den Wenigsten über einen Kauf entscheiden.

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