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Aufgalopp 827

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 827 vom Freitag, 26.07.2024

Es ist schon eine erstaunliche Zahl, die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) dieser Tage veröffentlicht wurde. Die Bruttospielerträge bei Sportwetten stiegen 2023 um rund 0,4 auf 1,8 Milliarden Euro an. Dabei handelt es sich um die Einsätze abzüglich der Gewinne, also genau das Geld, was verloren wurde. Der Umsatz auf dem gesamten Markt ist minimal gestiegen, auf 13,7 Milliarden Euro, damit ist man fast auf dem Niveau von vor der Corona-Zeit.

Dass der Pferdesport da nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist logisch. Drei Viertel aller Wetten werden beim Fußball getätigt, was sich 2024 möglicherweise noch steigern wird, die Zahlen der Europameisterschaft liegen noch nicht vor. Mit Betano war sogar erstmals ein Sportwettenanbieter offizieller Partner der EM. Immerhin wird im Tätigkeitsbericht der GGL explizit erwähnt, dass Pferdewetten im Internet bei den Bruttospielerträgen inkludiert sind. Genaue Zahlen werden jedoch nicht genannt, diese werden auch von den Wettanbietern nicht unbedingt veröffentlicht, wenn sie nicht börsennotiert sind. Noch eine geringe Rolle spielen seit einiger Zeit genehmigte virtuelle Automatenspiele und Online-Poker, sie umfassen nur drei Prozent des gesamten deutschen Glücksspielmarktes. Laut Erkenntnissen der GGL beträgt der Bruttospielertrag beim illegalen Glücksspiel rund 500 Millionen Mark.  

Der Rennsport wäre froh, wenn zumindest ein Bruchteil dieses Geldes in seinen Taschen landen würde. Laut Schätzungen der Buchmacher gibt es in Deutschland rund 20.000 Personen, die regelmäßig auf Pferde wetten. Darunter wird es zudem noch einige geben, die deutsche Rennen links liegen lassen, sich auf Großbritannien und Frankreich konzentrieren. Die Zahl klingt ohnehin übersichtlich. Sie ist sicherlich nur durch mehr Vertriebskanäle zu steigern, doch davon sind wir im Moment ein gutes Stück entfernt.

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