Aufgalopp 824
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TurfTimes:
Wird nach verlässlichen Zuschauerzahlen im deutschen Galopprennsport gesucht, so begibt man sich in der Regel auf das Feld der Spekulation. Auf manchen Bahnen, so ist anzunehmen, wird akkurat gezählt, dann möglicherweise aber nach oben aufgestockt. Könnte zumindest angenommen werden. Als Lando anno 1993 das Derby gewann, waren exakt 41.000 Besucher in Horn, es wurde damals genau gerechnet. 28.000 wurden registriert, als ein paar Jahre zuvor Mondrian den Großen Preis von Baden gewann, die Bewegungsmöglichkeiten auf der Bahn waren minimal. Das mediale Interesse enorm, weil es damals gegen den gehypten Turfkönig ging. Wenn am Sonntag in Hamburg das Derby ansteht, wird es wohl zu einer fünfstelligen Zuschauerzahl kommen, mit einer “1” vorne. Mehr ist halt nicht mehr drin, auf das Wetter kommt es natürlich an, das scheint aber nach den Kapriolen zur Wochenmitte besser zu werden.
So ganz verkehrt bewegen sich die Galopper im sportlichen Umfeld nicht, wie gerade veröffentlichte Besucherzahlen von Hallensportarten zeigen. In der Deutschen Eishockey-Liga kommen im Schnitt 7.163 Zuschauer pro Spiel, beim Basketball sind es 5.216 gewesen, beim Handball 4.415. Geschuldet manchmal auch der Tatsache, dass die jeweiligen Hallen auch nur ein gewisses Fassungsvermögen haben. Wobei der eine oder andere Verein demnächst in größere Hallen umziehen will, das Interesse ist einfach gestiegen. Es ist im Übrigen bei allen Sportarten, die teilweise über ein ordentliches Sponsornetz verfügen, ein sattes Plus gegenüber den vorjährigen Vergleichswerten.
Demgegenüber muss sich der Galopprennsport gewiss nicht verstecken. Er muss sich nur besser verkaufen. Und das geschieht halt doch von Rennbahn zu Rennbahn erstaunlich unterschiedlich.