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Aufgalopp 831

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 831 vom Freitag, 23.08.2024

Vor einigen Tagen ist in Australien Black Caviar eingegangen. Wenn es ein Pferd verdient gehabt hat, als vierbeiniger Superstar bezeichnet zu werden, dann war sie es. Diejenigen, die vor einem Dutzend Jahren schon in der Szene waren, mögen sich noch an den Hype erinnern, der damals um sie entstand. Nicht nur in ihrer Heimat, auch in Europa, als sie in Royal Ascot vor den Augen von Queen Elizabeth gewann. Im Netz konnten damals sogar die Flugbewegungen ihrer Transportmaschine verfolgt werden, als sie über Stunden die Welt umrundete. Sie wurde als erstes Pferd in die Hall of Fame der Sportler in Australien aufgenommen und jetzt kursierten bezüglich ihres Todes sogar Verschwörungstheorien. Tassen, Tücher, Anhänger - jeder nur denkbare Nippes wurde mit Black Caviar-Motiven versehen und blendend verkauft. 

Die Menschen lechzen nach solchen Geschichten. Sie gehen zur Rennbahn, um diese Pferde zu sehen, sie verfolgen sie via TV und Internet. Besonders, wenn es noch eine Erzählung dazu gibt (Outlaw-Besitzer, bislang erfolgloser Trainer, mehrfach geschasster Jockey o.ä.). Ein Pferd wie City of Troy mag ein Ausnahmepferd sein, aber er kommt halt aus einem Stall, der immer gewinnt. Oder fast immer. 

In Deutschland hat es zumindest ansatzweise solche Storys gegeben. Die von Danedream etwa, das war auch für Normalbürger nachvollziehbar. Auch die Geschichte von Liberty Racing und den vielen Besitzern. Früher liefen die Leute zur Rennbahn, um Acatenango oder Orofino zu sehen. Heute verschwinden die Stars meist schnell von der Bildfläche, werden verkauft oder starten vorwiegend im Ausland. Es bleibt zu hoffen, dass irgendwann einmal wieder etwas Spannendes am Horizont auftaucht.

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