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Aufgalopp 356: Zum Engagement des China Horse Clubs

Teo Ah Khing (2.v.r.) vom China Horse Club bei der Siegerehrung nach dem Sieg von Australia im Juddmonte International mit Trainer Aidain (rechts) und Jockey Joseph O'Brien. www.galoppfoto.de - John James Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 356 vom Freitag, 27.02.2015

Am vergangenen Wochenende fand auf der Rennbahn Kranji in Singapur ein mit umgerechnet zwei Millionen Euro dotiertes Rennen statt, in dem alle acht Teilnehmer denselben Besitzer hatten. Das ist in der Historie des Rennsports immer schon einmal vorgekommen. Aber nicht in einer solchen Prüfung. Das im Rahmen des China Equine Cultural Festivals ausgetragene Rennen in Singapur, dessen Ergebnis wir in dieser Ausgabe vermelden,  als „Show“-Rennen zu bezeichnen, wäre allerdings nicht ganz richtig. Es traten Pferde aus aller Herren Länder an, Spitzenjockeys aus mehreren Kontinenten stiegen in den Sattel, es konnte selbstverständlich gewettet werden, die internationale Turf-Prominenz war anwesend. Nur dahinter steckt ein Eigner: Der China Horse Club.

Es ist in der internationalen Szene zweifellos das derzeit spannendste Unternehmen, egal, was in Australien, Katar, Dubai oder wo auch immer passieren mag. Offiziell bezeichnet man sich als Asiens „premier racing, business and lifestyle club“, dem Vernehmen nach gibt es Immobilienbesitz in Europa, Anteile an Ferien-Resorts in der Schweiz etwa. Wer Mitglied ist, bleibt unklar, es sollen vermögende Chinesen sein, im zahlenmäßig vierstelligen Bereich, Galionsfigur ist als Chairman Teo Ah Khing, 54, Architekt, Mitbesitzer auch des im vergangenen Jahr zweifachen Derbysiegers Australia. Dem Beirat gehören u.a. der Schweizer Politiker Joseph Deiss, einst Präsident der UNO-Generalversammlung, John Magnier und Andreas Jacobs an. Die Investitionen in den Rennsport sind gewaltig, kaum eine Woche vergeht, in der nicht neue Pferde gekauft werden, überall auf der Welt. Geld scheint, siehe Singapur, keine Rolle zu spielen. Nur eines fehlt noch im Portfolio: Eine internationale Top-Rennbahn mit Wettbetrieb in China. So ganz kann man die noch nicht am Horizont sehen. Aber sie wird kommen. 

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