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Aufgalopp 838

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 838 vom Freitag, 11.10.2024

Die Leistungen, die die wenigen aus Deutschland gekommenen Pferde am Arc-Wochenende gezeigt haben, können getrost schnell vergessen werden. Mit Ausnahme der Vorstellung des Veterans Zerostress, der im “Foret” als Sechster vor gestandenen Gruppe I-Pferden die wohl beste Leistung seiner Karriere zeigte, aber bedauerlicherweise keinen Cent verdiente. Mehr Geld gab es für die Anteilseigner von Palladium, der vermutlich einer der weniger aufregenden Derbysieger der vergangenen Jahre war, trotzdem aber einen Millionen-Betrag erlöste und jetzt auch noch in einen Stall geht, der sich in erster Linie mit dem Hindernissport beschäftigt. Anderntags war Liberty Racing dann wieder im Fokus, wobei die Ereignisse rund um den Start oder Nichtstart von Fantastic Moon fast schon als skurril zu bezeichnen sind. 

Das Wichtigste am vergangenen Wochenende aus deutscher Sicht ereignete sich jedoch am Samstag in Newmarket. Tamfana, eine Soldier Hollow-Stute, vor zwei Jahren völlig unbeachtet bei der BBAG für 20.000 Euro verkauft, wurde Gruppe I-Siegerin. Einer unserer Mitarbeiter hat recherchiert, dass es in England seit 2002 erstmals wieder zwei Gr. I-Sieger aus deutscher Zucht von Hengsten mit Standort Deutschland gegeben hat. Damals waren es die 1000 Guineas- und Oaks-Siegerin Kazzia (Zinaad) und der Coronation Cup-Sieger Boreal (Java Gold). 2024 Tamfana und der “King George”-Sieger Goliath. Wobei die Gruppe I-Sieger vor 22 Jahren von Hengsten stammen, die längst der Vergessenheit anheim gefallen sind. Während der Einfluß der leider nicht mehr unter uns weilenden Adlerflug und Soldier Hollow wohl noch Jahrzehnte spürbar sein wird. 

Deutschlands Rennsport und Zucht, ein numerisch gesehener Zwerg im internationalen Vergleich, haben also in den vergangenen Tagen wieder einmal Schlagzeilen geschrieben. Im Auktionsring und auf der Rennbahn. Zumindest ein Lichtblick.

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