Aufgalopp 450: Zu einem Spektakel namens "Pegasus World Cup"
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TurfTimes:
Frank Stronach, der vor 84 Jahren in Kleinsemmering in der Steiermark unter dem Namen Franz Strohsack zur Welt gekommen ist, hat in seinem Leben viele gute und ein paar weniger gute Ideen gehabt. Sein Ausflug in die österreichische Politik kann zumindest nicht als nachhaltig bezeichnet werden, eine von ihm gegründete populistische Partei versinkt mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit. Seine unternehmerische Tätigkeit war über die Jahrzehnte weitaus erfolgreicher, hat ihn zum Milliardär gemacht, was ihm erlaubte, ein großes Vollblutimperium inklusiver mehrerer Rennbahnen aufzubauen.
Letztes Jahr hatte er dann einen Einfall, der zunächst als „bizarr“ bezeichnet wurde. Der „Pegasus World Cup“, ein Rennen mit zwölf Pferden am 28. Januar in Gulfstream Park, dotiert mit zwölf Millionen Dollar, finanziert von den Besitzern der startenden Pferde, die jeweils eine Million Dollar einzuzahlen hatten. Sieben Millionen kassiert der Eigner des Siegers, 250.000 Dollar gibt es für den Letzten.
Eine Schnapsidee? Innerhalb von wenigen Tagen waren die Startplätze vergeben, sogar an Besitzer, die gar kein passendes Pferd hatten. Der Medienhype war von Beginn an enorm, das Publikumsinteresse ebenfalls. Im Vorverkauf werden die billigsten Karten für den Renntag für 100 Dollar angeboten, die vierstelligen teuren Plätze sind teilweise ausverkauft. Als Testimonial konnte der Mixed Martial Art-Superstar Conor McGregor gewonnen werden, allein auf dessen Instagram-Seite wurde ein entsprechendes PR-Video schon drei Millionen Mal angeklickt. Und es wird nach dem Stand der Dinge zu einem Duell der beiden aktuellen vierbeinigen Superstars des amerikanischen Turfs kommen, California Chrome und Arrogate.
Muss man alles nicht mögen. Ist auch in der Branche ziemlich umstritten. Aber es ist zumindest einmal ein anderer Ansatz, etwas gänzlich Neues. Und der Galopprennsport ist in den Schlagzeilen.
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