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Aufgalopp 152 über die Rennpreise in Basisrennen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 152 vom Freitag, 18.02.2011

Mal angenommen, die Besitzervereinigung würde zu einem Boykott der Winterrennen in Dortmund und Neuss aufrufen, weil das dort gezahlte Preisgeld zu niedrig sein. Passiert natürlich nicht, auch wenn über die Dotierungen diskutiert werden kann. Doch ist die Besitzervereinigung letztlich der Motor dieser Renntage und am Ende ist jeder froh, dass diese Veranstaltungen überhaupt durchgeführt werden.

In England, dem so oft als Vorbild gepriesenen Mutterland des Turfs, stellt sich die Situation anders da. Dort haben die Rennpreise in den Basisrennen ein Niveau erreicht, das fast schon als sittenwidrig zu bezeichnen ist. Letzten Donnerstag etwa wurden mehrere Prüfungen in Kempton mit einer Dotierung von umgerechnet 2.200 € gelaufen. Drei Gelder wurden ausgeschüttet, der Besitzer des Dritten bekam rund 220 €. Demgegenüber stehen deutlich höhere Trainingskosten (Mark Johnston etwa nimmt rund 70 € am Tag, allerdings inklusive Schmied und medizinischer Betreuung), selbst zu tragende Transportkosten und allerlei sonst anfallende Spesen. Auch kleinere Trainer sind wenig billiger.

Jetzt hat sich auf der Insel eine Gruppe von Aktiven zusammen getan, die die Unterstützung der gesamten Rennsport-Community hat. Ein Katalog von Mindestdotierungen wurde zusammengestellt, Rennveranstalter, die diesen nicht akzeptieren, werden boykottiert. Erste positive Ergebnisse wurden bereits registriert, aber das Grundproblem bleibt. Hinter den Kulissen geht es dem englischen Rennsport alles andere als gut und im Vergleich zu ihm sind wir in manchen Bereichen sogar noch bestens aufgestellt.    

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