Aufgalopp 848: Jahresendzeitstimmung im deutschen Galopp
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TurfTimes:
Rückblick, Ausblick, Status Quo - es fällt schwer, zum Jahresende eines dieser Schlagwörter auszufüllen, wenn es um den deutschen Galopprennsport geht. Die aktuellen Kennziffern sind zumindest im züchterischen Bereich bekannt und wenig erfreulich. Was die wirtschaftliche Lage betrifft, tappt der Außenstehende weitgehend im Dunkeln. Von politischer Seite hat es teilweise Zuwendungen gegeben, doch wie viel und für wen, das wissen wohl nur die Verantwortlichen der Rennvereine. Das gilt teilweise auch für die Wettumsätze, denn der World Pool und seine dadurch generierten Einnahmen hat die Sitiuation noch einmal verändert. Und da es um Geld geht, herrscht unter den Beteiligten derzeit bekanntlich eher eine unfriedliche Weihnachtsstimmung, wobei scheinbar das Ego oft etwas höher gehängt wird als die Sache. Der Verband bleibt wie so oft unverbindlich.
Doch auf der Suche nach etwas Positivem gilt es, Beobachtungen aus dem ablaufenden Jahr wiederzugeben. Konkrete Zuschauerzahlen gibt es nur von einer Handvoll Rennvereine, oft wird nur geschätzt, doch es fällt auf, dass es vermehrt ein jüngeres Publikum ist, das von manchen Veranstaltern gezielt angesprochen wird. Es ist die Generation Z, Digital Natives, die von frühester Jugend an mit Internet und sozialen Netzwerken vertraut sind und darüber angesprochen werden. Durchaus wettaffine Gäste, die an den Schaltern teilweise noch ihre Volljährigkeit unter Beweis stellen müssen. Die einen Renntag als Event verstehen, entsprechende Ansprüche an das Catering haben. Man muss ihnen schon etwas mehr bieten als nur Pferderennen und das geschieht nicht überall.
Aber es ist das Publikum von morgen. Dem es letztlich egal ist, ob da gerade ein Gruppe-Rennen oder ein Ausgleich IV über die Bühne geht. Fachlich kaum bewandert, aber Spaß suchend. Wer nach vorne schaut, muss sich um diese Klientel kümmern.