Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 849: Zu den aktuellen Kennzahlen und neuen Plänen

Wo geht es lang? Der deutsche Galopprennsport hat sich zusammengerauft und auf einer "intensiven" Klausurtagung einen gemeinsamen Weg gefunden. ©galoppfoto - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 849 vom Freitag, 10.01.2025

Es ist jedem selbst überlassen, Schlüsse aus den aktuellen Kennzahlen des deutschen Galopprennsports zu ziehen - sie sind hier veröffentlicht. Erwartungsgemäß sind sie alles andere als erfreulich, insbesondere wenn noch ein paar mehr Jahre zurückgegangen wird. Die Zahlen liegen auf dem Niveau von Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, eigentlich durchgehend, was Züchter, Besitzer, Zahl der Pferde im Training, Mutterstuten, Fohlen etc. betrifft. Ab 1970 ging es stetig bergauf, seit Beginn der 2000er Jahre dann aber zurück. Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass es 2025 wieder besser aussieht. Die Gründe sind vielschichtig, insbesondere der Kostendruck macht vielen Aktiven mehr und mehr zu schaffen. 

Der Verband versucht logischerweise die gestiegenen Kennziffern herauszustellen, von “positiven Trends bei Rennpreisen und Wettumsätzen” ist die Rede. Nur: Der gestiegene Wettumsatz resultiert aus den Auslands-Einsätzen, wovon allerdings nur ein geringer Teil bei den Rennvereinen ankommt. Die World Pool-Einsätze, um deren Erträge es in den vergangenen Wochen die bekannten Diskussionen gegeben hat, sind in der Aufstellung nicht enthalten. 

Wie der nahezu euphorischen Pressemitteilung des Verbandes im Anschluss an die Vorstandssitzung vom Dienstag zu entnehmen ist - siehe hier - haben sich die Wogen scheinbar inzwischen geglättet. Es steht, so wird suggeriert, eine “erfolgreiche Zukunft” vor uns. Die an dieser Stelle bereits mehrfach angesprochenen “Premium Racedays” sollen neue Impulse bringen, doch birgt es halt die Gefahr, dass die Kluft zwischen den dadurch begünstigten Rennbahnen und dem Rest größer wird. Die Zahl der Renntage mag zwar gleich bleiben, doch wird es, um die Felder halbwegs zu füllen, pro Veranstaltung weniger Rennen geben. Immerhin: Es tut sich etwas. Und das ist in der aktuellen Zeit schon ein positiver Ansatz.

Verwandte Artikel: