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Aufgalopp 850

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 850 vom Freitag, 17.01.2025

Es war ein gut besuchter Renntag zu Weihnachten in Mülheim, das Wetter spielte mit, es blieb trocken. Die exakte Zuschauerzahl wurde nicht publiziert, sie lag natürlich im unteren vierstelligen Bereich. Nur: Die Zahl der verkauften Eintrittskarten betrug rund gerade einmal eintausend. Logischerweise waren also viele Menschen auf der Bahn, die im Besitz von Ausweisen waren, die ihnen freien Eintritt ermöglichten. Und einige davon mit Legitimationskarten des Verbandes. 

Die werden in diesen Tagen wieder an die Aktiven ausgegeben, Besitzer und Züchter müssen bezahlen, 108 Euro kostete das pro Person 2024, jetzt wohl ein wenig mehr. Es beinhaltet freien Eintritt und Parken auf allen deutschen Rennbahnen. In Großbritannien, das sei eingeschoben, kommen Besitzer nur gratis auf die Bahn, wenn eines ihrer Pferde läuft. Dann wird ihnen aber auch ein roter Teppich ausgerollt. Ansonsten muss bezahlt werden und das nicht zu knapp. Ob das deutsche System nun besser ist, mag an dieser Stelle dahingestellt sein. Doch das Geld, das durch die Ausgabe der Legitimationskarten - für Besitzer und Züchter sind es laut Auskunft des Verbandes pro Jahr etwa 2.300 - eingenommen wird, fließt in den Haushalt in Köln. Die Rennvereine haben absolut nichts davon, sie müssen zähneknirschend hinnehmen, dass ihre Bahnen möglicherweise gefüllt sind, sie aber teilweise daran finanziell nicht teilhaben. Das kann es eigentlich nicht sein. Logisch: Der Verband hat einen erheblichen Kostenapparat, der u.a. von den zu zahlenden Gebühren gespeist wird - welcher Besitzer weiß das nicht. Doch müssen auch die Rennvereine Abgaben zahlen. Deshalb sollte einmal die Verteilung der Gelder überdacht werden. Oder das ganze System. Ein Blick nach Großbritannien könnte sich durchaus lohnen.

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