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Post aus Prag - Stutensieg im Warschauer Derby, Favorit überzeugt in Budapest

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 825 vom Freitag, 12.07.2024

Der erste Juli-Sonntag ist Derby-Tag nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen und Ungarn. Das Westminster Derby (2400 m, ca. 53.400 Euro) auf der Warschauer Rennbahn Sluzewiec hatte in diesem Jahr mehrere Facetten. Mit dem aus der eigenen Zucht von Westminster Race Horses stammenden Naughty Peter (Tai Chi) konnte zum ersten Mal ein Pferd sowohl das tschechische, als auch das polnische Blaue Band für sich entscheiden. Der Prager Derbysieger hatte diesmal kein Glück. Nachdem er zusammen mit dem restlichen Feld mehrere Minuten in den Startboxen auf einen Gegner warten musste, schien der Hengst mit dem weichen Boden nicht klarzukommen und schon auf der Gegengerade ließ er sich von Richard Kingscote mächtig anschieben. In der Zielgeraden reichte es nur auf Rang sieben, knapp hinter dem Stallgefährten Mister Ursus (Raven's Pass).

Für den Sponsor und Besitzer Marian Ziburske war es diesmal kein glücklicher Tag, Lovely Lena (Camelot) aus dem Training von Roland Dzubasz endete auf dem sechzehnten Platz. Dabei gab es einen Stutensieg, denn die 1000 Guineas-Siegerin Magnezja (Phoenix of Spain) ließ niemandem einen Hauch einer Chance. Mit Per-Anders Graberg im Sattel lief die Stute des Stalles Dream Team in der Zielgerade allen regelrecht davon und Trainer Maciej Janikowski konnte sich schon vorzeitig über einen weiteren großen Erfolg freuen. Der einzige, der die überlegene Siegerin in der Schlussphase herausforderte, war der bin dahin ungeschlagene 2000 Guineas-Sieger Zen Spirit (Inns of Court) mit Václav Janácek. Der Hengst schaffte es bis an zwei Längen an Magnezja heranzukommen, aber auch er war letztendlich keine Gefahr für die Siegerin. Hinter Zen Spirit war eine Lücke von 11 Längen zu dem Trial-Sieger Smoke Plume (Advertise) auf dem dritten Platz.

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Václav Janácek und Trainer Maciej Jodlowski holten sich den Höhepunkt des Rahmenprogramms. Im Nagroda Prezesa Totalizatora Sportowego (2600 m, ca. 35.000 Euro) blieb die letztjährige Oaks-Siegerin Miss Dynamite (Vadamos) aus dem Stall Singha hochüberlegen und schlug um 4 Längen den von Roland Dzubasz trainierten Nordminster (Kallisto) in den Westminster-Farben. Der polnische Derbysieger aus dem Jahre 2022 Jolly Jumper (Free Eagle) folgte auf dem dritten Platz vor dem letztjährigen Sieger des Slowakischen Derby Jardin Michelet (Kingfisher).

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Mit deutscher Beteiligung sollte ursprünglich auch das Memorial Fryderyka Jurjewicza (1600 m, ca. 18.500 Euro) stattfinden, Tarkhan (Soldier Hollow) wurde allerdings gestrichen und der Sieg ging an den zu seiner Bestform zurückfindenden Timemaster (Mukhadram). Der 7-jährige Meiler des Stalles Carramba setzte sich unter Dastan Sabatbekov um 5 Längen ab, Zweiter wurde Abelard F (Belardo) vor der Klassestute Marigold Blossom (Footstepsinthesand).

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Das 102. Magyar Derby (2400 m, c. 55.900 Euro) im Budapester Kincsem Park endete mit einem Favoritensieg. Der von Stanislav Georgiev gerittene und von Pál Csontos trainierte Géza (Sioux Nation) gewann im Frühjahr die als Nemzeti díj ausgeschriebenen 2000 Guineas, dann holte er sich mit Alagi díj das wichtigste Derby-Trial und auch im Derby selbst hatte der Hengst des Stalles Benji-Beni keine große Mühe. Nach einem optimalen Rennverlauf relativ weit von der Spitze kam er in der Zielgerade mit großem Speed und sicherte sich in den letzten Metern einen leichten Erfolg eine Länge vor der ebenfalls stark anziehenden Außenseiterin Tunézia (Garswood) und Flying Aquangel (Mastercraftsman).

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Im Flandorffer Tamás Emlékverseny (1200 m, ca. 3.500 Euro) auf der Budapester Geraden Bahn bestätigte die dreijährige Cunami (Land Force) mit Ádám Benkö ihre Position in der Sprinter-Elite. Die Stute aus dem Training von Levente Farkas schlug um 3/4 Längen Muskateer Three (Equiano), auf dem dritten Rang folgte Passion of my Love (Profitable).

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Ein packender Endkampf war im Buccaneer-Agrárminisztérium Díja (1600 m, ca. 4.000 Euro) zu sehen, wo der 5-jährige Schützling von Miroslav Jovanovic Guilin (Cityscape) unter Milan Zatloukal um einen Kopf vor Rémkirály (Red Jazz) im Ziel war. Der haushohe Favorit Luis Fernando (Australia) musste sich mit dem dritten Platzgeld zufrieden geben.

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Nur selten gilt der traditionelle Spruch „horses for courses“ so genau wie im Falle des 10-jährigen Wallachs Aeneas (Galileo) aus dem Stall von Josef Vána. Der klasse Steepler ist nahezu unschlagbar auf der Waldrennbahn Lysá nad Labem unweit von Prag. Sieben von seinen acht Karriereerfolgen erzielte er gerade hier und nach der populären 1. Mai-Steeplechase setzte er sich am vergangenen Samstag auch im Eva Palyzová-Memorial (4600 m, ca. 6.500 Euro) durch. Nach einem coolen Start-Ziel-Ritt von Josef Bartos löste sich Aeneas im letzten Kilometer um mehrere Längen von seinen fünf Gegnern und konnte dann in der Zielgerade auch den großen Angriff vom Vorjahressieger Swinging Thomas (Dylan Thomas) aus der Zucht des Gestüts Wittekindshof abwehren. Acht Längen hinter dem Duo belegte der Wroclaw-Spezialist Go Canada (Alhebayeb) den dritten Platz.

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Martin Cáp, Prag

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