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Post aus Prag - 32 000 Euro-BBAG-Kauf gewinnt Slowakisches Derby

Francis Gold ist die leichte Siegerin im Derby von Bratislava. Foto: Vaclav Volf

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 826 vom Freitag, 19.07.2024

Die Geschichte der slowakischen Derbysiegerin Francis Gold (Kodiac) begann auf der letztjährigen BBAG Breeze-up Auktion in Iffezheim. Unter den Anwesenden war der tschechische Unternehmer Frantisek Roza, ein Newcomer im Rennsport. Zusammen mit Trainerin Vendula Korecková und seiner jetzigen Partnerin Barbora Málková, einer ehemaligen Hindernisreiterin, suchte er Verstärkung für seinen neuen Rennstall. Dabei wurde er auf eine Kodiac-Stute aus dem Tally-Ho Stud aufmerksam, Renello Bloodstock von Stephan Vogt hatte sie nach Deutschland gebracht, „Die will ich auf jeden Fall haben,“ sagte er zu seinen Begleiterinnen und sein Enthusiasmus wurde auch von der steigenden Summe bei der Versteigerung nicht getrübt. Am Ende zahlte Roza 32 000 Euro für die Stute, die kurz danach den Namen Francis Gold bekam.

Im tschechischen Training von Korecková gewann sie gleich ihren zweiten Lebensstart und wurde Dritte im Preis der Winterkönigin. „Wir dachten, dass wir eine Sprinterin haben, laut Abstammung haben wir maximal mit der Meile gerechnet. Bauyrzhan Murzabajev hat uns aber nach dem vierten Platz in den tschechischen 1000 Guineas gesagt, dass sie auf langen Distanzen gut aufgehoben sein wird,“ sagt Roza, der keine Geheimnis daraus macht, dass er durchaus Ambitionen hat. Nachdem sich Francis Gold mit einem zweiten Rang im Stutenrennen beim Turf Gala-Meeting in Bratislava achtbar geschlagen hatte, wurde sie für das Slowakische Derby (2400 m, 50.000 Euro) nachgenannt. Und am vergangenen Sonntag schlug sie unter Petr Foret, der die meisten von seinen klassischen Erfolgen mit Stuten errungen hatte, leicht die dreijährige Elite.

Mit einem schönen Endspeed in der Außenspur passierte Francis Gold den stark laufenden Außenseiter Hájek (Decorated Knight) und gewann um 2 3/4 Längen in einer der schnellsten Zeiten in der Geschichte des Rennens 2:28,89. Die lange führende Ninna Best (Best Solution) aus der Zucht des Stalles the glory brotherhood wurde eine halbe Länge hinter Hájek gute Dritte vor dem von Brigitta und Bernhard Matusche gezogenen Favoriten Pirlo (Amaron) und dem aus Etzean stammenden Geheimtipp Merino (Amaron).

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Den Tiefpunkt des bei heißen Wetter und auf schneller Bahn stattfindenden Derby-Tag von Bratislava bildete das Stutenrennen Pat's Music-Preis (2000 m, 10.000 Euro). Im letzten Bogen erlitt eine fatale Verletzung die auf der zweiten Position galoppierende Palmera (Jukebox Jury) und die hinter ihr liegenden Reiter hatten keine Chance auszuweichen. Insgesamt vier Stuten und Jockeys kamen zu Fall, außer der sechsmaligen Siegerin aus der Zucht des Gestüts Küssaburg kamen aber alle anderen aus der Horrorsituation noch glimpflich davon. Ins Ziel schafften es nur sechs Stuten, die schnellste von ihnen war die aus der eigenen Zucht des Stalles Lokotrans Slovakia stammende Anika (Eagle Top), eine Tochter der 1000 Guineas-Siegerin Astorka (Arakan). Die weiteren Plätze belegten Free Folie (Free Eagle) und She Free (Free Eagle).

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Der Zwischenfall sorgte für eine Verspätung, so dass der Zlatý pohár (2600 m, 10.000 Euro) erst nach dem Derby stattfinden konnte. Wie erwartet setzte sich der einstige Derbysieger und Pferd des Jahres in Tschechien Gasparini (Eagle Top) mit Jirí Palík durch. Der Star des Owners-Breeders Petr Karlík, dessen Pferde unter dem Banner Tippler Group laufen, schlug sicher um zwei Längen den lange führenden Ex-Westerberger Brilliant Star (Sea The Stars), einen Kopf dahinter endete der dritte Hello Holay Hay (Zarak).

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In der Bratislava-Meile (1600 m, 10.000 Euro) meldete sich eindrucksvoll der 5-jährige Memento Mori (Fast Company) zurück. Der von Václav Luka jr. für den Stall BoKaBau trainierte Wallach brach unter Václav Janácek den Bahnrekord und hielt um 1 1/4 Längen den letztjährigen 2000 Guineas-Sieger Manatan (Manatee) in Schach. Das dritte Platzgeld holte sich der zuverlässige Oldie Politicum (Lethal Force).

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In Prag wurde für das tschechische Oaks geprobt, allerdings blieben alle Spitzenstuten der Cena Latiny (2200 m, ca. 6.000 Euro) fern. Im Rennen trafen sich somit Teilnehmerinnen, die bisher in kleineren Rennen unterwegs waren. Ohne größere Mühe gewann Quiera (Decorated Knight), die in der Winterkönigin nur 1 1/2 Längen hinter Francis Gold Vierte war. In der Schlussphase wurde die aus der eigenen Zucht des Besitzers Marek Simák stammende Stute von der zweiten Inovace (Egerton) behindert, was aber nichts am Resultat ändern konnte. Auf dem dritten Platz zeigte Potential die vom Gestüt Hofgut Heymann gezüchtete Fabiola Hill (Jimmy Two Times), die zwei Wochen zuvor bei ihrem tschechischen Debüt in Karlsbad gewann.

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Martin Cáp, Prag

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