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Post aus Prag - Pavel Slozil jr. beendet Karriere

Pavel Slozil jr. nach seinem Sieg mit Talent in der Großen Pardubitzer. www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 827 vom Freitag, 26.07.2024

Es war eigentlich nur einer dieser Sommerrenntage auf einer kleinen Rennbahn, wie sie nur selten große Schlagzeilen generieren. Doch im Fall der Velká topolcianska steeplechase (4100 m, 4.500 Euro) war es am vergangenen Sonntag anders. Das Jagdrennen auf der slowakischen Rennbahn Topolcianky machte den Schlussstrich hinter der Jockey-Karriere von Pavel Slozil jr. Nur einen Tag nach seinem 26. Geburtstag verabschiedete sich der Sieger der Großen Pardubitzer aus dem Jahre 2021 und ehemaliger Stalljockey bei Josef Vána von der großen Szene und will nun zusammen mit seiner Familie in die USA übersiedeln. Eine Entscheidung, die nicht ganz überraschend kommt, denn Slozil musste lange Jahre mit seinem Gewicht kämpfen und in letzter Zeit auch mit Verletzungen. „Ich hatte eine schöne Karriere, aber ich will mich jetzt meiner Familie widmen und gesund bleiben,“ sagte Slozil vor seinen letzten zwei Starts.

Seine erste Große Pardubitzer ritt er bereits als 18-jähriger und von den sechs Starts im berühmten Rennen schaffte er es nur einmal nicht ins Ziel. Der drei Jahre zurückliegende Erfolg mit Talent (Egerton) war das ganz große Highlight, dass den eher introvertierten jungen Reiter in den Blickwinkel der tschechischen Medien und der breiteren Öffentlichkeit brachte. Eine Sache, die Slozil nicht ganz gefiel, im Rampenlicht war er nie so richtig zuhause. Neben Talent war das zweite große Pferd in seiner Karriere der Seriensieger über italienische Hürden Mauricius (Kapgarde), mit dem er das Gran Corsa Siepi di Milano (Gd1) gewann. „Mein großer Traum war immer das Gran Premio Merano zu gewinnen, noch mehr als die Große Pardubitzer. Mein bestes Resultat dort war ein dritter Platz, was ich aber auch schätze,“ meint Slozil.

Wie es in ähnlichen Fällen so ist, glückte auch Slozil nicht der perfekte Abschied. Mit einem seiner Lieblingspferde Fort Ryan (Ryan) war er in Topolcianky der Favorit, musste sich aber schließlich mit einem 3/4 Längen entfernten zweiten Platz hinter Lad In (Calming Influence) mit Lukás Matuský zufrieden geben. Dritter war Cenný Monarcho (Age Of Jape).

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Die Hälfte des Sommers ist im osteuropäischen Rennsport traditionell eine ruhige Zeit, das einzige bessere Rennen war am Sonntag in Karlsbad zu sehen, wo der 95. Preis der Stadt Karlsbad (2000 m, ca. 5.900 Euro) unter dem Patronat der Bürgermeisterin der Kurstadt gelaufen wurde. In einem kleinen Feld zeigte die einstige klassische Siegerin Vignetta (Pouvoir Absolu) aus dem Stall Cardboard einmal mehr ihre Affinität zu der westböhmischen Bahn und rang unter Martin Srnec um einen kurzen Kopf den Favoriten Charpentier (Cracksman) nieder. Eine Länge dahinter holte sich die zuverlässige Whirl Wind Girl (Toronado) das dritte Platzgeld.

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Martin Cáp, Prag

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