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Aufgalopp 797

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 797 vom Freitag, 08.12.2023

An diesem Sonntag startet in Dortmund die Sandbahnsaison 2023/2024 in Deutschland. Neun Termine sind bis Mitte März geplant, vielleicht werden es auch zehn, man ist Alleinveranstalter, einmal abgesehen von Mülheim zu Weihnachten, wobei dort erst einmal die Wetterlage abzuwarten ist. Das Herz geht einem nicht unbedingt auf bei den Rennen in Dortmund, das ist sicher allgemeiner Konsens, aber sie haben ihre Berechtigung und werden, so die ersten Nennungsergebnisse, auch durchaus angenommen. 

So sicher wie der Start in die Sandbahnsaison ist auch der Ruf nach einer Polytrack-Bahn in Deutschland. Eine solche Piste würde der Branche fraglos gut zu Gesicht stehen, doch derlei Diskussion ist populistisch und vor allem eines: völlig realitätsfern. Der Bau einer Synthetik-Bahn kommt schlichtweg zwanzig Jahre zu spät. Zu Beginn dieses Jahrhunderts war noch halbwegs Geld in den Kassen der Rennvereine und vor allem waren doch wesentlich mehr Pferde in den hiesigen Ställen. Eine Winterbahn muss auch bespielt werden, doch von wem? Vielleicht würde der eine oder andere, der in diesen Tagen nach Mons fährt, in Deutschland bleiben, aber es ist doch utopisch zu glauben, dass sich dann mehr Besitzer oder Trainer auf die Rennen auf einer Polytrack-Bahn stürzen würden. Schließlich dürfte es kaum höhere Rennpreise geben, als wie sie bisher ausgeschüttet werden, von wem soll das Geld schließlich kommen? Und das Argument, eine derartige Bahn könne schließlich auch im Sommer genutzt werden, zieht nicht. Dann müssten andere Renntage abgesagt werden. Quantitativ ist der Rennsport in Deutschland auf knapper Kante genäht, das haben die vergangenen ein, zwei Jahre gezeigt. Viele Vereine hatten Probleme, adäquate Starterfelder vorzuhalten. Eine neue Polytrack-Bahn wäre sicher attraktiv - aber sie würde in der jetzigen Situation ein Millionengrab werden. 

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