TurfTimes:
Ausgabe 307 vom Donnerstag, 13.03.2014
Der 21. März könnte für die Zukunft der Galopprennen in Frankfurt von entscheidender Bedeutung sein. An diesem Tag findet eine Präsidiumssitzung des DFB statt, ein Tagesordnungspunkt ist das geplante Leistungs- und Kompetenzzentrum. Die Tendenz, das Angebot der Stadt anzunehmen, ist hoch. Denn die Lage ist schwer zu schlagen: Verkehrsgünstig gelegen, nah am Stadion von Eintracht Frankfurt, in Steinwurfweite zum DFB-Hauptquartier in der Otto-Fleck-Schneise. Zwar haben sich auch andere Städte um dieses Zentrum beworben, etwa Berlin, doch hat die Frankfurter Lösung für die Fußballer schon großen Charme.
Die Haltung der Stadt ist eindeutig und geht durch alle Parteien. Von einer "historischen Chance" spricht der der CDU angehörende Sportdezernent und lässt durchblicken, dass Jogi Löw und seine Mannschaft schon eine größere Werbung für die Stadt seien als die Galopper.
Eine Zukunft für den Rennsport in Niederrad wird es bei der neuen Konstellation kaum geben. Fußballer und Pferde, das wird schwer zusammen funktionieren. Die Haltung der Kommune gegenüber dem Rennsport ist nicht gerade von Zuneigung geprägt. Befeuert auch dadurch, dass wohl noch Mieten und Nebenkosten in Höhe von €300.000 offen sind, die zurückgehalten werden, da Manfred Hellwig, der starke Mann des Betreibers, der Hippodrom GmbH, eine Aufrechnung fordert und sich von der Stadt nicht genügend unterstützt fühlt.
Hellwig, der Eigner des Gestüts Höny-Hof, spricht aber auch von einem anderen Standort für die Rennbahn. Doch ist das eigentlich bei der Entwicklung der letzten Jahre schwer vorstellbar, die Finanzierung einer komplett neuen Bahn, etwa in der Region scheint unmöglich. Denn dafür, bei allem Respekt, hat der Rennsport im Moment einfach keine Lobby. Trotzdem wäre die Schließung der Rennbahn in Niederrad ein schwerer Rückschlag für einen Sport, der gerade dabei ist, sich aus der Talsohle wieder nach oben zu bewegen.