TurfTimes:
Ausgabe 281 vom Donnerstag, 05.09.2013
Es ist ja nicht zwingend so, dass Dr. Christoph Berglar ein neues Pferd in seinem Rennstall benötigen würde. Oder Jürgen Imm vom Stall Nizza. Beide unterhalten erfolgreiche Zuchten, geben die jeweiligen Nachkommen eher nicht auf die Auktion sondern in die Rennställe. Allenfalls ein Stutenkauf wäre ihnen zugetraut worden. Doch sie sind am letzten Freitag in Iffezheim gewesen, haben für gutes Geld Jährlinge gekauft. "Ich hätte mich bei dem Glück, das mir mit Novellist widerfahren ist, nicht gut gefühlt, wenn ich wenig oder nichts gemacht hätte", sagt Berglar zu seinen Investitionen, "es kommt für das Publikum ja stets auf die Signale an."
Es waren bemerkenswerte Zeichen, die diese Herren gesetzt haben, nicht nur sie, auch eine ganze Reihe von anderen deutschen Züchtern, wie wir es in unserer ausführlichen Auktionsberichterstattung in dieser Ausgabe aufgeführt haben. Sie haben die vielzitierte Re-Investition getätigt, die Andreas Jacobs noch am Montag bei der Besitzervereinigung beschworen hat. Es gilt den Standard, den die deutsche Vollblutzucht erreicht hat, zu erhalten. Denn nur um sich zu amüsieren, was sie dann natürlich auch getan haben, sind die vielen ausländischen Agenten nicht nach Iffezheim gekommen, sie wollten gute Pferde kaufen. Diese Intention und das Engagement zahlreicher deutscher Züchter haben zu einem spektakulären Tag geführt, auch wenn letztlich nicht jeder Anbieter zufrieden das Gelände verlassen hat. Was manchmal auch an hausgemachten Fehlern gelegen hat.
Es war trotz allem eine ermunternde Auktion mit entsprechenden Vorgaben für die Zukunft. Auch was die Quantität anbetrifft, denn im Ring war die geringste Zahl von Jährlingen seit Jahren. Wer kaufen will, möchte auch eine entsprechende Auswahl haben. Die Züchter haben aber gesehen, dass man gut verkaufen kann, das sollte ein Ansporn sein.