Das wöchentliche Editorial
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Die Trauer darüber, dass an diesem Sonntag die Sandbahnsaison 2022/2023 in Dortmund beendet wird, hält sich in überschaubaren Grenzen. Es war in den vergangenen Wochen für die Verantwortlichen schwer genug, die Rennen halbwegs ordentlich zu besetzen, viele Ställe haben Wambel einfach nicht mehr auf dem Zettel. Immer wieder gab es Kritik an den Gegebenheiten, doch sind diese eigentlich seit Jahren bekannt. Wir können uns nicht erinnern, dass vor nicht allzu langer Zeit, als mit Neuss noch eine weitere Allwetterbahn zur Verfügung stand, negative Stimmen zu hören waren. Da wurde Samstag und Sonntag veranstaltet, mit durchweg zweistelligen Feldern, beschwert hat sich keiner. Es gab bessere Handicaps, sogar Listenrennen, führende Trainer waren vor Ort. Und schaut man sich gelegentlich Rennen in Nordamerika an, so sind die Bedingungen bei den dortigen Sandbahnrennen keineswegs besser. weiterlesen »
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Schaut man sich in diesen Tagen die Berichterstattung der englisch-irischen Fachpresse im Vorfeld von Cheltenham an, so kann eigentlich das Fazit gezogen werden, dass die Jockeys auf beiden Inseln in ihrer Jugend den Mathematik-Unterricht geschwänzt haben. Denn es wird ihnen offensichtlich nicht zugetraut, bis zehn zu zählen. Oder, um genauer zu sein, sie trauen es sich selbst nicht zu. Denn es herrscht weitgehend die Meinung vor, dass es doch ein Unding sei, dass die neue Peitschenregelung ausgerechnet vor dem wichtigsten Hindernismeeting des Jahres eingeführt wurde. Wobei es noch einen Unterschied zwischen beiden Ländern gibt, denn, grob gesagt, darf in Irland etwas häufiger hingelangt werden. weiterlesen »
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Am 9. Februar ist in Berlin der Parlamentskreis Pferd zusammengetreten. Ihm gehören rund 35 Abgeordnete nahezu aller Parteien an, federführend ist der FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober aus Baden-Württemberg. Parlamentskreise sind erstaunliche und weitgehend unbeachtete Phänomene im Umfeld des Bundestages, überparteiliche Diskussionsforen zu Themen wie Schützenwesen, Braukultur, Bus, Bahnlärm, es gibt sogar einen Parlamentskreis Plattdeutsch, initiiert natürlich von einer Abgeordneten aus Nordfriesland. Diese Kreise sehen sich auch als eine Art Informations- und Anlaufstelle für Bürger ein, ohne natürlich direkten Einfluss zu haben. Die “Süddeutsche Zeitung” hob unlängst gerade die Pferdefreunde in den Blickpunkt, denn bei denen bestand stets der Verdacht, dass da mehr Hobbyinteressen im Vordergrund stehen würden. weiterlesen »
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Es hat am 30. Oktober vergangenen Jahres Menschen gegeben, die nach dem Ansehen der Nachtausgabe der “Tagesschau”, ausgestrahlt zur publikumsstarken Zeit um 1.40 Uhr, wie schockgefrostet in ihren Sesseln saßen und erst in den frühen Morgenstunden fähig waren, sich zu erheben. TV-Sprecher André Schünke hatte keine Krawatte ungebunden! Es gab nur eine Schlußfolgerung: Der Untergang des Abendlandes ist nicht mehr aufzuhalten. weiterlesen »
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“Die Hälfte meiner Werbung ist rausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte.” Soll Henry Ford schon vor einhundert Jahren gesagt haben. Geworben wird natürlich auch im Galopprennsport und da gilt dieser Spruch selbstverständlich ebenfalls. Ungewöhnlich sollte die PR sein, Aufmerksamkeit erregen. Das Newsells Park Stud in England hat sich da gerade etwas Besonderes einfallen lassen. Schon als die Familie Jacobs dort das Sagen hatte, wurde, um etwa die Auktionsjährlinge zu promoten, flächendeckend Schokolade mit entsprechenden Botschaften unter die Leute gebracht. Jetzt wird aber noch einmal eine Kategorie höher gegriffen: Um den jungen Deckhengst A’Ali, der dort im zweiten Jahr für ein Konsortium steht, zu pushen, wird eine Bonusaktion gestartet. weiterlesen »
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Stellen Sie sich vor, Sie treten auf einer Rennbahn an einen Wettschalter und werden bei der Abgabe des Scheins gefragt, ob Sie sich den Einsatz auch leisten könnten. Sie sollten das auch bitte einmal unter Beweis stellen. Diese Situation mag etwas überspitzt dargestellt sein, doch kommt es im Kern auf Gesetzesmaßnahmen heraus, die im britischen Rennsport derzeit ein großes Thema sind und bei uns eher klammheimlich um die Ecke kommen. “Affordability checks” heißt das im Englischen, es steht bei der britischen Regierung auf der Liste der Gesetzesvorhaben und beinhaltet, etwas verkürzt, dass wer wettet, erst einmal untermauern muss, dass er dafür auch finanzielle Reserven hat. Als Beweis gelten etwa Bankbürgschaften oder Steuererklärungen. Wie das praktisch aussehen soll, ist aber vorerst unklar, denn es kann ja wohl ernsthaft keinem zugemutet werden, derlei Unterlagen beim Gang zum Buchmacher oder auf der Rennbahn ständig unter dem Arm zu tragen. weiterlesen »
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Das beste Pferd der Welt war 2022 Flightline. So jedenfalls haben es die internationalen Handicapper entschieden und dem inzwischen ins Gestüt gewechselten Hengst ein Rating von 140 zuerkannt. Das ist die höchste Einschätzung seit Einführung der International Classification im Jahre 1977, gleichauf allerdings mit Frankel, dem am Ende seiner fabelhaften Karriere ebenfalls ein Rating von 140 zuerkannt wurde. Es sind somit die beiden weltweit besten Pferde der letzten Jahrzehnte, zumindest auf dem Papier. weiterlesen »
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Eine der Statistiken, die insbesondere in Großbritannien und in Irland immer mit besonderem Interesse analysiert werden, ist die der Hengste mit dem ersten Jahrgang. In den Umfragen zum Jahresbeginn wird bei mutmaßlichen Experten stets nach einer Prognose nach dem künftigen “freshman”-Champion gefragt. Denn der Fokus liegt gerade in diesen Ländern auf einer schnelleren Amortisation auf den Rennbahnen. Schon in gut zwei Monaten beginnt dort die Zweijährigen-Saison, auch in Frankreich, wobei da das Thema aber irgendwie nicht ganz so wichtig ist. Auf den Inseln wird die ganze Saison sehr genau verfolgt, welcher Hengst mit seinen Nachkommen besonders gut aus den Startlöchern kommt. Dem Thema widmen wir uns auch in dieser Ausgabe. Manche aufgehenden Sterne verglühen schnell wieder, andere bleiben nachhaltig, Mehmas mag aus der jüngeren Vergangenheit ein Beispiel sein. Vom Start weg stellte er Sieger, dabei ist es geblieben. weiterlesen »
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2023 wird, daran besteht eigentlich kein Zweifel, ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr für das Land, was dann auch den deutschen Galopprennsport einschließt. Die immer schon existierende Kluft zwischen Besitzern und Züchtern auf der einen und den Rennvereinen auf der anderen Seite dürfte eher größer werden. Die Interessenlage ist klar: Den Besitzern flattern im Wochentakt sachlich begründete Preiserhöhungen von Trainern, Transporteuren, Futtermittelhändlern, Hufschmieden ins Haus. Da ist das Ende sicher noch nicht erreicht. Der Ruf nach Rennpreiserhöhungen ist laut, doch stehen auf der Gegenseite die Rennvereine, die von hohen Personal- und Energiekosten betroffen sind. Kostendeckende Veranstaltungen sind ohne Unterstützung von außen nahezu unmöglich, allerdings wird es auch auf dem Sponsorensektor schwierig werden. Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Kennziffern stimmen nachdenklich, jeder mag sich selbst ein Urteil dazu bilden. weiterlesen »
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