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Breeze-Up-Auktion ohne Maktoum-Käufe

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 6 vom Freitag, 25.04.2008

Ein erstaunliches Detail der Breeze Up-Auktion in Newmarket (siehe Bericht Seite 2) ist die Tatsache, dass John Ferguson, der Mann, der für Scheich Mohammed die Fäden zieht, an den zwei Tagen nicht einmal die Hand gehoben hat. Und das auf einer Auktion, auf der er im vergangenen Jahr mit Rio de la Plata einen späteren Gruppe I-Sieger ersteigert hat. Das Geld, so schien es, hatte er sich für Australien aufgespart.

Natürlich waren die Maktoums vertreten, Scheich Hamdan war sogar höchstselbst vor Ort und sorgte am ersten Tag für guten Umsatz. Aber im Endeffekt war es englische und irische Klientel, die für einen neuen Rekordumsatz verantwortlich war. Das muss angesichts der Dotierungen in den Basisrennen des Turfs auf der Insel schon verblüffen. Wir in Deutschland beschweren uns seit geraumer Zeit lautstark über die Preise in den kleineren Rennen, doch sind die Engländer noch weit leidensfähiger. Ein normales Sieglosen-Rennen für Dreijährige ist auf einer Bahn wie Folkestone oder Nottingham mit rund 3.500 Euro für den Sieger ausgestattet. Da laufen aber auch die gut gezogenen Pferde aus Newmarket. Kleinere und mittlere Handicaps haben ein ähnliches Preisgefüge und das bei Kosten, die doppelt so hoch sind wie hierzulande.

Trotzdem werden auf den Auktionen teilweise astronomische Preise gezahlt. Engländer ticken rennsportlich einfach anders, für sie ist es das Größte, überhaupt nur einmal in einem Führring zu stehen. Diese Mentalität auf Deutschland zu übertragen, wird sicher nicht gelingen, hier wird deutlich mehr nach dem Geld geschaut. Denn auch in Zeiten besserer Transportmöglichkeiten, käme es keinem englischen Trainer in den Sinn, für ein kleineres Rennen nach Frankreich zu fahren.

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