2022-07-03, Hamburg, 9. R. - IDEE 153. Deutsches Derby
9 IDEE 153. Deutsches Derby
- 03.07.2022, 15:45
- Hamburg
Alle Rennen des Renntags - Distanz: 2400m
- Boden: gut bis weich
- Blacktype
Gruppe I,
650.000 €
(390.000, 130.000, 78.000, 39.000, 13.000).
Für 3-jährige Hengste und Stuten, die in einem anerkannten Gestütbuch für Vollblut registriert sind.
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QuotenSiegwette 7,3:1. - Platzwette 3,0; 7,3; 2,6:1. - Zweierwette 363,6:1. - Dreierwette 2063,2:1. - 2 aus 4 5,7:1.
Platz | Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter | Gewicht/Infos | Gewinn | Toto |
---|---|---|---|---|
1 | Sammarco (IRE) 2019 / b. H. v. Camelot - Saloon Sold (Soldier Hollow) Tr.: Peter Schiergen / Jo.: Bauyrzhan Murzabayev Formen: 1-2-1 |
58,0 kg | 390.000 € | 7,3 |
2 | Schwarzer Peter (GER) 2019 / db. H. v. Neatico - Sovalla (Pomellato) Tr.: Markus Klug / Jo.: Andreas Helfenbein Formen: 5-10-2-2-8-1 |
58,0 kg | 130.000 € | 48,0 |
3 | So Moonstruck (GER) 2019 / b. H. v. Sea The Moon - So Smart (Selkirk) Tr.: Markus Klug / Jo.: Lanfranco Dettori Formen: 2-4-1-2 |
58,0 kg | 78.000 € | 4,9 |
4 | Assistent (GER) 2019 / db. H. v. Sea The Moon - Anna Kalla (Kallisto) Tr.: Henk Grewe / Jo.: Cieren Fallon Formen: 1-2-2 |
58,0 kg | 39.000 € | 18,3 |
5 | Nerik (IRE) 2019 / F. H. v. Ruler Of The World - Nazbanou (High Chaparral) Tr.: Peter Schiergen / Jo.: Sibylle Vogt Formen: 1-1-2-3-4-4 |
58,0 kg Scheuklappen |
13.000 € | 11,5 |
6 | Alessio (GER) 2019 / b. H. v. Teofilo - Alandia (Lando) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: René Piechulek Formen: 3-3-1-2 |
58,0 kg Seitenblender |
20,6 | |
7 | Lavello (IRE) 2019 / b. H. v. Zarak - Laura (Montjeu) Tr.: Markus Klug / Jo.: Adrie de Vries Formen: 3-1-4-1-5-2 |
58,0 kg | 9,2 | |
8 | Ardakan (GB) 2019 / Fsch. H. v. Reliable Man - Alaskakönigin (Sternkönig) Tr.: Markus Klug / Jo.: Clément Lecoeuvre Formen: 1-2-1-2-3 |
58,0 kg | 8,9 | |
9 | Queroyal (GER) 2019 / b. H. v. Churchill - Queenie (Areion) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza Formen: 1-1-3-2 |
58,0 kg | 14,6 | |
10 | Mylady (GER) 2019 / Bsch. St. v. The Grey Gatsby - Minoris (Dabirsim) Tr.: Markus Klug / Jo.: Richard Kingscote Formen: 2-8-1-1-1 |
58,0 kg | 22,0 | |
11 | Wagnis (GER) 2019 / db. St. v. Adlerflug - Weltmacht (Mount Nelson) Tr.: Markus Klug / Jo.: Hollie Doyle Formen: 1-2-1 |
58,0 kg | 7,1 | |
12 | Millionaire (GER) 2019 / b. W. v. Adlerflug - Mill Marin (Pivotal) Tr.: Henk Grewe / Jo.: Marco Casamento Formen: 2-3-6-2-5-3-3 |
58,0 kg | 68,1 | |
13 | Dapango (GER) 2019 / b. W. v. Soldier Hollow - Daring Art (Areion) Tr.: Roland Dzubasz / Jo.: Jack Mitchell Formen: 5-3-1 |
58,0 kg | 60,9 | |
14 | Lotterbov (IRE) 2019 / b. H. v. Protectionist - Lutindi (Adlerflug) Tr.: Markus Klug / Jo.: Maxim Pecheur Formen: 2-1-7-1-5 |
58,0 kg | 38,8 | |
15 | Magical Beat (GER) 2019 / F. W. v. Lope de Vega - Margie's Music (Hurricane Run) Tr.: Henk Grewe / Jo.: Anthony Crastus Formen: 2-5-6-1-4 |
58,0 kg | 70,7 | |
16 | Angelino (GER) 2019 / F. H. v. Isfahan - An angel (Trempolino) Tr.: Henk Grewe / Jo.: Michael Cadeddu Formen: 2-6-1 |
58,0 kg | 78,9 | |
17 | Maraseem (IRE) 2019 / b. H. v. Nathaniel - Why Not Queen (Dubawi) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Jozef Bojko Formen: 4-3-1-2-4 |
58,0 kg | 49,5 | |
18 | Pirouz (GER) 2019 / b. W. v. Counterattack - Parivash (Singspiel) Tr.: Waldemar Hickst / Jo.: Antonio Fresu Formen: 4-1-1-10 |
58,0 kg Scheuklappen |
69,1 | |
19 | Unconquerable (IRE) 2019 / b. H. v. Churchill - Rien Ne Vas Plus (Oasis Dream) Tr.: Flemming Velin / Jo.: Per-Anders Graberg Formen: 8-5-2-3-3-1-2-2-8 |
58,0 kg Seitenblender |
66,0 | |
20 | Bukhara (GER) 2019 / F. W. v. Isfahan - Baila Morena (Samum) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Pierre Bazire Formen: 3-3 |
58,0 kg | 49,4 |
Kurzergebnis
Richterspruch
Zeit
Zusatzinformationen
Rennanalyse
„Wie auch immer das Rennen ausgeht, die Ergebnisse der letzten Jahre haben uns gelehrt, dass alle Augen an diesem Sonntag auf Hamburg gerichtet sein sollten“. So schrieben es die Thoroughbred Breeding News aus den USA im Vorfeld des IDEE 153. Deutschen Derbys. Diese Worte zeigen, dass das Rennen inzwischen hohe internationale Aufmerksamkeit genießt. Und die internationalen Augen, die zuschauten, mussten erst einmal eine 25minütige Verzögerung hinnehmen, weil die Bahn auf den ersten Metern nicht breit genug war. Die Bewertung dieser Posse bleibt jedem selbst überlassen. Das eine oder andere Pferd wird dies eher nicht gut gefunden haben.
Die internationalen Augen haben aber auch ein packendes Rennen mit extrem knappem Ende gesehen. Mit einem Sieger, der mit der Programmnummer 1 ins Rennen gegangen war, als das schon zuvor am höchsten eingestufte Pferd. Mit 96kg war Sammarco bewertet worden, ein halbes Kilo hat der Handicapper anschließend noch dazu gepackt, in welche Richtung es mit ihm noch gehen wird, das werden die nächsten Starts zeigen, gegen die Älteren. Eine Nennung für den Großen Preis von Berlin (Gr. I) hatte er in jedem Fall bekommen, auch für die anderen Grand Prix-Prüfungen in Deutschland. Die Tendenz geht aber in Richtung einer Pause bis Baden-Baden. Schließlich hat Sammarco sowohl in der Union wie jetzt im Derby Einiges geleistet und dabei enormen Kampfgeist gezeigt. Berlin käme sicher noch etwas früh.
Schaut man sich seine Abstammung in Bezug auf das Derby an, so muss die Uhr lange zurückgeschraubt werden, bis zum Jahr 1940. Denn damals gewann die Schlenderhanerin Schwarzgold (Alchimist), eines der besten Pferde in der Geschichte der deutschen Vollblutzucht, das Derby. Sie hat zwar nur zwei Fohlen gebracht, da sie bereits 1950 einging, doch über ihre Tochter Schwarzblaurot (Magnat) eine international hocherfolgreiche Dynastie geschaffen, mit Siegern im Epsom Derby (Gr. I) und im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I). Und natürlich im Deutschen Derby, wobei Sammarco – Schwarzgold ist seine neunte Mutter – der zweite Hamburger Sieger aus der Linie ist, nach Stuyvesant (Priamos) 1976.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte Sammarco bei der BBAG-Jährlingsauktion, als er im Park Wiedinger Lot im Ring war. Es handelte sich damals um ein Foalsharing mit Coolmore, für immerhin 120.000 Euro wurde er aus dem Deal heraus gekauft. Sein Rennbahndebüt absolvierte er vergangenes Jahr Ende Oktober in Halle, in einem im Nachhinein gut besetzten 1500-Meter-Rennen, das er gegen Alaska Tiger (Maxios) und Conan (Lord of England) gewann. Er war Dritter im Bavarian Classic (Gr. III) in München, doch scheiterte er wie der eine oder andere Teilnehmer dort an dem langsamen Rennen. In Köln gewann er in einer knappen Partie die „Union“ gegen So Moonstruck (Sea the Moon), der mit einem nahezu identischen Rückstand erneut hinter ihm war, mit dem Unterschied, dass sich diesmal der Außenseiter Schwarzer Peter (Neatico) zwischen beide schieben konnte.
Sammarcos Vater Camelot (Montjeu), inzwischen 13 Jahre alt, diese Saison zu einer Decktaxe von 75.000 Euro tätig, hat sich längst als internationaler Spitzenvererber erwiesen. 30 Gruppe-Sieger hat er bisher auf der Bahn, Luxembourg, Gr. I-Sieger und lange Favorit bei den Buchmachern für das Cazoo Derby (Gr. I) in Epsom für 2022, könnte ein internationaler Pluspunkt werden, nach einer Verletzungspause hat er das Training wieder aufgenommen. Aus deutscher Zucht sind Sunny Queen, Nerium und der junge Deckhengst Accon zu erwähnen.
Die Mutter Saloon Sold (Soldier Hollow) hat für Horst Pudwill bei nur sieben Starts zweijährig das BBAG-Auktionsrennen in Baden-Baden gewonnen, war Dritte im Winterkönigin-Trial (LR) und konnte dreijährig noch über 2000 Meter in Hannover gewinnen. Sie selbst war ein Wittekindshofer Angebot bei der BBAG 2015, kostete 40.000 Euro. Sammarco ist ihr Erstling, es folgte eine zweijährige Saxon Warrior-Stute, die bei der BBAG für 11.000 Euro an El Sur Racing gegangen ist. Sie steht bei Michael Figge im Training, heißt Salon Starlet und wurde für zwei Auktionsrennen eingeschrieben. Ein Jährlingshengst hat Areion als Vater, er kommt bei der BBAG in den Ring, dieses Jahr war die Mutter bei Ghaiyyath.
Saloon Sold ist Schwester zu zwei Siegern aus der platziert gelaufenen Saloon Rum (Spectrum), eine Schwester der Listensieger Monblue (Monsun), Salon Soldier (Soldier Hollow) und Salonlove (Lawman) aus einer erfolgreichen Wittekindshofer Familie. Saloon Rum hat in Deutschland noch die Sieger Saloon Day (Dai Jin) und Saloonmedicus (Medicean) gebracht, doch wechselte sie vor einigen Jahren in die irische Hindernispferdezucht. Vor einigen Wochen ist bei Goffs ein drei Jahre alter, noch nicht eingerittener Irish Wells-Sohn bei der Land Rover Sales für 25.000 Euro an die Baltimore Stables verkauft worden. Saloon Rum hat einen Jährlingshengst, dessen Vater der Prix Royal Oak (Gr. I)-Sieger Ice Breeze (Dansili) ist.
Die engere Familie ist aber nicht nur in Wittekindshof vertreten, sondern auch in anderen deutschen Zuchten, so etwa in Paschberg, Fährhof, Karlshof und Hachtsee. Die vierte Mutter von Sammarco, Salesiana (Alpenkönig) hat die Linie nach Wittekindshof gebracht. Hans-Hugo Miebach hatte sie Mitte der 70er Jahre aus der Zucht der eigentlich weit mehr im Traberlager aktiven Erika Spitz (Gestüt Aschau) erworben. Hugo Danner trainierte sie 1976 zu zwei Siegen, sie gewann einen Ausgleich II und das Dillmann-Memorial in Köln, das nach heutigen Maßstäben eine Listenprüfung ist. Damals gab es diese Klassifizierung noch nicht. Salesiana brachte neun lebende Fohlen, bei den ersten beiden zeichnete noch Hans-Hugo Miebach als Züchter, erst ab 1980 lief alles unter dem Namen Gestüt Wittekindshof. Wenn wir richtig gezählt haben, dann hat Salesiana in mehreren Generationen bisher 63 Blacktype-Pferde gebracht, erstaunliche 36 haben derartige Rennen gewonnen. Darunter sind aktuelle Cracks wie Schnell Meister (Kingman) in Japan oder der Evergreen Sweet Thomas (Dylan Thomas) in Australien. Immerhin hat es auch schon einmal einen Derbysieger aus der Salesiana-Familie gegeben, denn 2001 gewann Saitensohn (Monsun) für Wittekindshof und Trainer Uwe Stoltefuß das Slovenske Derby in Bratislava, der Jockey war Jan Korpas. Aber Sammarco is natürlich ein ganz anderes Kaliber. Die internationalen Augen werden ihn weiter beobachten.
Der erwähnte Schnell Meister stammt im Übrigen auch aus einer Soldier Hollow-Stute, wie sich überhaupt der Vater der Derbysieger Weltstar und Pastorius längst einen Namen als erfolgreicher Mutterstutenvererber gemacht hat. Da wird sich in den kommenden Jahren ganz sicher noch verstärken.
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