Drucken Redaktion Startseite

Tünnes im Ratibor-Rennen vorne - Holger Renz plant die Karnevalskapelle für Hamburg

Autor: 

Frauke Delius

Großer Preis der Wohnstätte Krefeld - Herzog von Ratibor-Rennen, Gr. III: Erst das Zielfoto brachte die endgültige Entscheidung - Tünnes mit  Bauyrzhan Murzabayev außen ist knapp vor Ariolo mit Maxim Pecheur. ©Dr. Jens FuchsGroßer Preis der Wohnstätte Krefeld - Herzog von Ratibor-Rennen, Gr. III: Erst das Zielfoto brachte die endgültige Entscheidung - Tünnes mit Bauyrzhan Murzabayev außen ist knapp vor Ariolo mit Maxim Pecheur. ©Dr. Jens FuchsViel spannender kann ein Finish nicht sein. Gestüt Röttgens Ariolo mit Maxim Pecheur ist sicher vorne, aber dann bringt Bauyrzhan Murzabayev Tünnes auf Touren. Kopf an Kopf galoppieren sie im Großen Preis der Wohnstätte Krefeld - Herzog von Ratibor-Rennen (Gr. III, 1700m, 50000 Euro) ins Ziel. Doch das steht in Krefeld für die Zuschauer etwas versetzt und deshalb weiß keiner, wer denn nun eigentlich vorne war. Das Zielfoto muss die Entscheidung bringen, "kurzer Kopf" lautet der Richterspruch pro Tünnes am Ende. "Man muss halt Pferde mit langen Nasen kaufen", scherzt der Besitzer Holger Renz nach der Siegerehrung, "damit man in solchen Rennen vorne ist." Auch der Trainer Peter Schiergen ist hochzufrieden, "wir sind ja in der Distanz nochmal 150 Meter zurückgegangen, da hatte ich schon etwas Bedenken", heißt es, "aber Bauyrzhan hat das super gemacht, der kämpft bis zum Schluß!"

Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Ergebnissen: Klick!

Tünnes war schon vorher der Favorit für das 153. Deutsche Derby, das ist er nach dem Rennen natürlich geblieben, nur die Quote ist auf dem RaceBets-Langzeitmarkt auf 15:1 runtergerauscht. Spaßeshalber kündigte der Besitzer angesichts der mit Marschmusik unterlegten Siegerehrung schonmal ein, für Hamburg eine Karnevalskapelle zu ordern, "das passt doch super zu einem Tünnes", meint Holger Renz, der seine Pferde immer mit kölschen Namen aufs Geläuf schickt.

An seiner Seite steht der stolze Züchter, Paul H. Vandeberg, der seine Rührung nicht verbergen kann: "Mein zweiter Gruppesieger, den ich verkauft habe", heißt es mit einem Achselzucken und doch einigem Stolz. Denn der Halbbruder von Tünnes ist bekanntermaßen Torquator Tasso, der jüngst den Prix de l'Arc de Triomphe gewonnen hat. Beide stammen aus der Tijuana, eine Schlenderhaner Stute, mit der Vandeberg seit 2015 züchtet. Der Erstling ist verunglückt, danach kam der Adlerflug-Sohn Torquator Tasso, den Vandeberg ursprünglich Tijuan Hilleshage genannt hatte - darin enthalten der Name der Mutter und sein Wohnort Hilleshage in den Niederlanden. Doch dann schickte er den auffälligen Fuchs zur BBAG-Auktion, wo er Peter-Michael Endres und seine Frau Helga vom Gestüt Auenquelle ins Auge fiel. Nach dem Zuschlag von 24.000 Euro wurde er umbenannt. Deshalb versuchte es Vandeberg erneut mit einem Tijuan Hilleshage, diesmal ein Guiliani-Sohn aus der Tijuana, den er 2020 auf die BBAG-Auktion schickte. Diesmal schlug Holger Renz zu und machte aus diesem "Tijuan Hilleshage" einen Tünnes, der nun auch Gruppesieger ist. Die rechte Schwester von Torquator Tasso indes ist trotz lukrativer Angebote weiterhin im Besitz ihres Züchter, jüngst rückte die Jährlingsstute in den Rennstall von Marcel Weiss in Mülheim ein, wo auch ihr prominenter Bruder steht, Tiara Hilleshage steht auf ihrem Boxenschild. 

Doch zurück zum Herzog von Ratibor-Rennen. Auf dem 3. Platz landete Dapango mit René Piechulek in den Auenqueller Farben, der von Roland Dzubasz trainierte Soldier Hollow-Sohn hat anders als die vor ihm platzierten Pferde derzeit keine Derbynennung. 

 


Verwandte Artikel: