Aufgalopp 854: Rückgang der Fohlengeburten weltweit
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TurfTimes:
Die quantitative Situation in der deutschen Vollblutzucht ist wohl bekannt und dokumentiert. Ob sie sich in den nächsten Jahren ändert, ist zu hoffen, realistisch ist es wohl nicht. Wenn der aktuelle Standard gehalten werden kann, wäre das schon ein Plus. Dieser Tage flatterte das “Fact Book” von Weatherbys auf den Tisch und siehe da: Wir sind nicht allein. Simon Cooper, der Chef des Hauses, zeigt auf, dass die Zahl der Fohlen in Großbritannien und Irland seit einigen Jahren auf deutlichem Sinkflug ist. Die Zahlen mögen noch nicht so besorgniserregend sein wie in Deutschland, aber wenn man sieht, dass etwa 2008 in Großbritannien noch 5.920 Fohlen zur Welt kamen, im vergangenen Jahr 4.198, dann kommt man schon ins Grübeln. Ähnlich sieht es in Irland aus: 12.633 Fohlen waren es im Jahr 2007, 2024 wurden 8.887 registriert. Deutlich zurückgegangen ist zudem die Zahl der Deckhengste. Bezeichnend, dass in Großbritannien in diesem Jahr nur drei neue Hengste aufgestellt wurden - genau so viel wie in Deutschland.
Die Thoroughbred Daily News veröffentlichten Mitte der Woche einen Lagebericht zur Situation in Kentucky. Dort rechnen die Hengsthalter aktuell damit, dass sie die Bücher für ihre Hengste in diesem Frühjahr nur halbwegs voll bekommen, überbieten sich mit Discount-Preisen und Rabatten. Insbesondere Hengste in der zweiten Reihe sind trotz respektabler Leistungen ihrer Nachkommen schwer zu vermitteln. Dabei sind dort die Zahlen durchaus stabil, zumindest, was die letzten zwei, drei Jahre betrifft. Weiter zurück geschaut sieht das trüber aus. 2007 gab es in Kentucky 21.594 Mutterstuten, 2024 waren es 16.663. Die Zahl der Deckhengste hat sich in diesem Zeitraum von 368 auf 196 halbiert. Woanders ist es eben auch nicht besser.