Aufgalopp 790: Zur BBAG-Herbstauktion und Strafzöllen
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TurfTimes:
Es gab ein paar Faktoren, die dafür verantwortlich waren, dass die Herbstauktion der BBAG am Ende mit einem ordentlichen Ergebnis endete. So die Bestandsauflösung des Gestüts Höny-Hof, ein natürlich bedauerliches Ereignis, das aber dafür sorgte, dass teilweise viel Qualität im Ring war, es gab dann auch entsprechende Preise. Und es hatten Stammgäste wie die kasachischen Verantwortlichen, die unter “Racing Team” agieren, David Futter aus England oder Frankreichs Hindernisguru Guillaume Macaire den Weg nach Iffezheim gefunden. Verkauft wurde in 17 verschiedene Länder, was natürlich auch heißt, dass sehr viele Pferde Deutschland verlassen. Auffallend war insbesondere das geringe Interesse im Stuten- und Mutterstutenbereich. Junge oder, exakter, neue Züchter sind derzeit Mangelware und ob die begrüßenswerte Initiative, die Warmblut-Fraktion zu aktivieren, Früchte getragen hat, ist noch schwer zu beurteilen. Momentan ist die Situation im Zuchtbereich noch halbwegs akzeptabel, aber es ist schon mehr als bedauerlich, dass Unternehmen wie Ammerland und Höny-Hof nicht weitergeführt werden.
Ein Punkt, der unverändert für Unmut sorgt, ist die vor einem Jahr angehobene Einfuhrgebühr auf 500 Euro pro Pferd. Auf den ersten Blick kein großer Betrag, der aber für Besitzer, die aus dem Ausland ein Pferd einführen, von Ärger ist. Das Geld muss natürlich auch für entsprechende BBAG-Käufe auf den Tisch gelegt werden. Eigentlich müsste jeder, der sich in diesen ganz sicher nicht einfachen Tagen entschließt, ein Pferd zu kaufen, ob hier oder im Ausland, unterstützt und gefördert werden. Ein Strafzoll, und genau darum handelt es sich, ist eine Hemmschwelle. Selbst wenn er dazu dient, die alles andere als erfreuliche Kassenlage des Verbandes zu verbessern. Eine Reduzierung der Gebühr wäre schon aus psychologischen Gründen überlegenswert.