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Aufgalopp 622: Starts der ausländischen Pferde sind wieder möglich

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 622 vom Freitag, 12.06.2020

Thema erledigt. Ab der kommenden Woche dürfen in Deutschland wieder Pferde aus allen Ländern an den Start kommen. Ob sie das dann auch tun, insbesondere in den tragenden Rennen, wird man sehen, die 1000 Guineas in Düsseldorf sind ein Test dafür. Der Veranstalter wird erst einmal froh sein, dass er die Nennungsgelder nicht zurückzahlen muss, eine der wenigen Einnahmequellen dieser Tage. Die vergleichsweise doch übersichtlichen Rennpreise dürften so manchen interessierten Gast abschrecken, auch komplizierte Formalitäten. Denn nach den aktuellen Regeln müsste jedermann, also auch Trainer oder Jockeys, nach der Rückkehr auf die Insel erst einmal zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Wenn sie allerdings mit den Pferden reisen, wäre das anders, aber wer will sich das antun? Deshalb wird es auch während Royal Ascot kaum Starter vom Kontinent geben, nicht einmal Personal darf seinen Schritt auf britischen Boden setzen.

Grundsätzlich kann die Öffnung der Grenzen aber nur begrüßt werden. Der Rennsport lebt vom internationalen Wettbewerb, man will letztlich wissen, wo man steht. Allerdings ist es immer noch nicht geklärt, wie etwa deutsche Pferde bei möglichen Starts in Frankreich behandelt werden. Da gilt es für den deutschen Verband auch, energischer aufzutreten als bisher. Es hat diesbezüglich in den vergangenen Wochen heftige Diskussionen gegeben, hinter den Kulissen ist es keineswegs friedlich. In der momentan schwierigen Lage mit unverändert großer Planungsunsicherheit ist dies wenig förderlich. Am Ende nimmt sich der Besitzer mit dem kleinen Bestand selbst aus dem Rennen. Er fühlt sich aktuell doch ziemlich alleingelassen. Entsprechende Zeichen wären schon mehr als wichtig. Vom Verband kommt im Moment in dieser Richtung sehr wenig.

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