TurfTimes:
Ausgabe 348 vom Donnerstag, 18.12.2014
Mal abgesehen von den Hindernisrennen in England hat sich der Rennsport weltweit in diesen Tagen in den üblichen sportlichen Tiefschlaf begeben. Hong Kong war der letzte überregionale Höhepunkt, in Dubai geht es ernsthaft erst im Januar los. Doch kristallisiert sich immer mehr heraus, dass diese Meetings ihre internationale Strahlkraft verlieren. Das hat im Grunde schon mit dem Breeders‘ Cup angefangen, der vollmundig mit dem Titel „World Thoroughbred Championships“ wirbt, das hat sich in Hong Kong fortgesetzt. Die Internationalen Rennen in Sha Tin als „Weltmeisterschaft“ zu bezeichnen, ist schon sehr weit hergeholt, zumal gerade in diesem Jahr die Beteiligung aus Europa doch sehr übersichtlich war. Unter dem Strich war es dann auch ein großer Erfolg der einheimischen Ställe, die aber auch in den vergangenen Jahren finanziell Einiges investiert haben, um die Qualität des dortigen Sports zu verbessern.
Für den Japan Cup hat man nur mühsam Starter aus Übersee bekommen, mit großer finanzieller Hilfe, Australien lohnt sich nur, wenn man wie Protectionist gewinnt, und der „Carnival“ in Dubai ist zumindest an den ersten Veranstaltungstagen mehr eine Spielwiese der dortigen Scheichs. Nur ein einziges französisches Pferd wurde etwa für das Meeting dort nominiert, das Gros der vierbeinigen Gäste reist aus England an, die Besitzer der Pferde kommen dann auch noch vornehmlich aus dem Mittleren Osten.
Den Fans vor Ort scheint die mangelnde internationale Präsenz egal zu sein, Besucherzahlen und Wettaufkommen erreichten etwa beim Breeders‘ Cup und auch in Sha Tin neue Höhen. Die Idee einer Art Olympischen Spiele für Rennpferde ist aber in weiter Ferne. Kein Wunder aber letztlich auch bei einer Sportart, für die in jedem Land andere Regeln gelten.