Aufgalopp 300: Zur neuen Taktung der deutschen Gr. I-Rennen

Es liegt zwar schon etwas zurück, doch gab es Jahre, in denen der Preis von Europa, damals international fast noch wichtiger als der Große Preis von Baden, Ende Oktober gelaufen wurde. Es waren keineswegs die schlechtesten Pferde, die damals in Köln an den Start gegangen sind. So gesehen ist es nicht unlogisch, dass der Große Preis von Bayern, auch wenn es etwas verwegen anmuten mag, in diesem Jahr als Gr. I-Rennen über 2400 Meter am 1. November gelaufen wird. Glücklich geworden ist München mit dem Rennen bisher nicht. In diesem Jahr liefen sechs Pferde, der Besuch war übersichtlich, der Wettumsatz betrug an dem Tag bei zehn Rennen rund €200.000, einen Sponsor oder Namensgeber gab es nicht. Ähnlich wird das Szenario wohl auch 2014 sein, was Finanzierung und Umsatz anbetrifft. Aber zumindest sportlich könnte die Sache schon anders aussehen, vier Wochen nach dem "Arc" dürfte der eine oder andere dort Gescheiterte in Riem antreten, die Dotierung ist attraktiv. Statt nach Italien zu fahren, sollte man lieber im Lande bleiben.

Es hat sich einfach herausgestellt, dass es nicht möglich ist, im Sommer nach dem Derby-Wochenende im Drei-Wochen-Takt Grand Prix-Rennen zu veranstalten, zwischen Hamburg und Baden-Baden bleibt jetzt nur noch der Große Preis von Berlin, das wird auch diesem Rennen nur gut tun.

Andererseits stellt sich schon noch die Frage, ob es Sinn macht, ein solches Rennen überhaupt noch durchzuführen, es kostet viel Geld. München scheint es unbedingt behalten zu wollen und auch der deutsche Rennsport hält an allen Gruppe-Rennen hartnäckig fest. Immerhin: In den mittleren Klassen wird sich finanziell 2014 Einiges tun. Und das ist auch nur gut so.

Zum Hintergrund dieser Terminänderungen siehe auch: Neues vom Pattern Committee: Der Große Preis von Bayern nun am 1. November - Italien unter Druck!