Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 253: Über den Einfluss des Vollbluts bei den Warmblütern

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 253 vom Donnerstag, 21.02.2013

"Ohne Vollblut geht es nicht!" Das stand über einem Interview, das mit Hans Melzer vor einigen Wochen in dem Verbandsblatt "Der Hannoveraner" erschien. Melzer ist Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter und in der Position sicherlich zur Objektivität verpflichtet, zudem ist er ein über die Grenzen seines Sports anerkannter Fachmann. Melzer weist aber auch daraufhin, dass die Zeiten, in denen "7/8-Blüter", also nahezu reine Vollblutpferde, auf der Wunschliste der Buschreiter gefragt waren, vorbei seien, dass aber Vollblut im Pedigree eines solchen Pferdes unerlässlich ist. "Die Pferde denken auch ein bisschen schneller als reine Warmblüter." Auch für weibliche Reiter sei es oft einfacher, mit solchen Pferden zu arbeiten.

Dafür ist die Zahl der Vollbluthengste in der Warmblutzucht noch relativ übersichtlich. Belmundo, Chiron, Fragonard, Ibisco, Il Divo, Kiton und Signum sind Namen, die teilweise noch von der Rennbahn geläufig sind, sie stehen im Einzugsbereich der Hannoveraner, zudem noch Irland-Importe. Es könnte durchaus noch der eine oder andere mehr sein, auch Stuten sind gefragt, doch unverändert gibt es Berührungsängste, die auch eine verdienstvolle Initiative wie das "Schaufenster Vollblut" in Warendorf, das eigentlich jährlich stattfinden müsste und das scheinbar gar nicht mehr durchgeführt wird, nicht abbauen konnte. In Zeiten, in denen jeder Kunde zählt, sollten derartige Veranstaltungen eigentlich häufiger sein, sollten gefördert werden. Zumal der Kunde aus der Vielseitigkeit auch bereit ist, gutes Geld für entsprechende, für die Zucht geeignete Pferde auf den Tisch zu legen. "Ruhig wieder mit dem Vollblüter züchten", gibt Hans Melzer im "Hannoveraner" den Züchtern mit auf den Weg. Es wäre nicht verkehrt, wenn das das auch gehört wird.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90