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Aufgalopp 148 über den Speed in Steher-Pedigrees

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 148 vom Freitag, 21.01.2011

Wenn ein Hengst seine besten Leistungen über die Meile oder darum herum gezeigt hatte, wurde er in früheren Zeiten nicht unbedingt als ein Vererber mit Zukunft angesehen. Wer einen klassischen Sieger haben wollte, der bevorzugte in der Regel einen Steher oder einen Hengst, der zumindest über zwei Kilometer seine besten Leistungen gezeigt hat. Flieger waren Hengste, die per se verdächtig waren. Das hat sich grundlegend geändert, nicht nur, weil mit Areion gerade ein Sieger der Goldenen Peitsche Champion in Deutschland geworden ist.

Der Blick auf die in der vergangenen Woche veröffentlichte Weltrangliste verrät, dass die mutmaßlich besten Pferde der Welt von Hengsten stammen, die nicht über 1600 Meter hinauskamen. Der Vater von Harbinger, dessen exorbitantes Rating auf dem Sieg in den „King George“ beruht, ist der Meiler Dansili. Epsom-Derby-Sieger Workforce stammt vom 2000 Guineas-Sieger King’s Best, der Eclipse- und Champion Stakes-Sieger Twice Over vom ohnehin unterschätzten Observatory und der Grand Prix de Paris-Sieger Behkabad von Cape Cross. Alles Väter, bei denen die Meile die Grenze bedeutete. Noch krasser ist das Beispiel des großen Stallions Oasis Dream, bei dem schon bei 1200 Meter Schluss war: Er hatte 2010 die Gruppe I-Siegerin Midday auf der Bahn, eine der besten Stuten der Welt, die u.a. zwei Gr. I-Rennen über 2400 Meter gewonnen hat.

Mut zum Risiko, das kann nur die Konsequenz sein. Ein Schuss mehr Speed tut einem Steher-Pedigree immer gut. Und man kann sogar einen Derbysieger ziehen

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