Große Starterfelder sind bei den zahlreichen Vorprüfungen für das SPARDA 143. Deutsche Derby die große Ausnahme. Doch was sich am Montag dieser Woche nach dem letzten Streichungstermin für den Frühjahrs-Preis des Bankhauses Metzler (Gruppe III, 2000m, 55.000€) auf der Frankfurter Rennbahn abzeichnete, das war schon heftig. Nur drei Dreijährige waren von den ursprünglich einmal 23 startinteressierten Vollblütern im Aufgebot verblieben. Die renommierte Etappe auf dem Weg zum Derby, bei der im Vorjahr die später im IDEE 142. Deutschen Derby auf den Plätzen 2 bis 4 endenden Earl of Tinsdal, Saltas und Mawingo hier die ersten drei Ränge belegten, schien zum Torso zu werden. Doch die Wende kam bereits am Mittwoch, als zur Vorstarterangabe gleich vier Nachnennungen beim Frankfurter Rennverein eintrafen.
Mit sieben Startern hat die seit 1982 mit Gruppe-Status versehene Prüfung, die bislang zwei Derby-Sieger in der Siegerliste führt (2000: Kallisto; 2008: Kamsin), quantitativ eine durchschnittliche Besetzung gefunden. Über die Qualität des Starterfeldes wird man erst rückblickend ein eindeutiges Urteil fällen können. Mit dem Wöhler-Schützling Novellist (Eduardo Pedroza) und dem Hickst-Vertreter All Shamar (Adrie de Vries) treten immerhin zwei ungeschlagene Doppelsieger an. Während Novellist aktuell im engsten Vorderfeld bei den Derby-Festkursen der Buchmacher notiert, steht für All Shamar das auf einer 300m kürzeren Distanz ausgetragene französische Derby auf der Agenda, da es am Hickst-Stall Zweifel am Stehvermögen des Shamardal-Sohns für die 2400m-Distanz gibt.
In das Duell eingreifen könnte der von Mario Hofer nachgenannte Mano Diao (Olivier Peslier), ein in Frankfurt gleich beim Lebensdebüt überlegen siegreiche Authorized-Sohn im Besitz von Werner Heinz. Für denselben Besitzer tritt auch der ebenfalls von Mario Hofer trainierte und für die Prüfung nachgenannte The Dude (Stefanie Hofer) an, doch übernimmt der nach vier Frankreich-Starts noch sieglose King’s Best-Sohn hier die Rolle des Tempomachers für den Stallgefährten. Auch die von Sascha Smrczek aus Düsseldorf nach Frankfurt entsandte Chattleya gibt am Sonntag nach insgesamt neun Starts in Frankreich ihr Deutschland-Debüt. Die vom Gestüt Karlshof gezogene Desert King-Tochter konnte für ihre Zuchtstätte zwar bereits drei Rennen im Nachbarland gewinnen, doch auf sportlich anspruchsvoller Ebene hat sie sich noch nie versucht.
Während diese beiden Deutschland-Debütanten hinsichtlich ihres Leistungsvermögens nicht ganz stichhaltig zu beurteilen sind, jedoch erfahrungsgemäß kaum als ernsthafte Siegkandidaten anzusehen sind, hat Stall Salzburgs Pakal (Karoly Kerekes) in der vergangenen Saison – damals noch von Mario Hofer für Werner Heinz vorbereitet – einen festen Platz in der Jahrgangsspitze eingenommen. Nach Besitz- und Quartierwechsel im Winter verlief das Saisondebüt im Busch-Memorial enttäuschend, so dass sich der Schützling von Wolfgang Figge in Frankfurt auf weiterer Distanz rehabilitieren muss.
Nur als krasser Außenseiter wird Gestüt Ammerlands Baltic Rock (Dennis Schiergen) das Rennen aufnehmen. Der Vertreter des Kölner Schiergen-Quartiers konnte bei vier Starts in der Maidenklasse noch keinen Treffer landen. Dass jetzt der erste Karriereerfolg auf Gruppe-Ebene gelingt, erscheint wenig wahrscheinlich.