Salomina macht sich in Hamburg zur Diana-Favoritin

Jockey Andrasch Starke meinte nach dem Großen Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III, 2200m, 55.000€), dem sportlichen Höhepunkt am Finaltag des diesjährigen Derby-Meetings auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn, dass er schon nach dem Lebensdebüt der Stute Salomina Anfang Mai in Köln sofort gedacht hätte: „Das wird dein Diana-Pferd“. Zu diesem Zeitpunkt war dies eine gewagte Prophezeiung, hatte die Stute doch nur in der Maidenklasse, wenn auch sehr leicht, gewonnen. Seit Donnerstagabend dürfte allerdings klar sein, dass die Prophezeiung auch zur Realität werden und der Ex-Championjockey sich Anfang August auf dem Düsseldorfer Grafenberg in den Sattel der Bona-Stute schwingen wird.

Die Lomitas-Tochter aus dem Quartier von Peter Schiergen gewann das Hamburger Stutenrennen, das seit der Umgestaltung des Terminplans für die Stuten des Derby-Jahrgangs vor vier Jahren das entscheidende Trial für den Preis der Diana darstellt. Einmal in diesen vier Jahren konnte sich die Hamburger Siegerin auch anschließend den klassischen Lorbeerkranz in Düsseldorf umhängen lassen. Diesem Vorbild, das durch Stall Salzburgs Night Magic 2009 gegeben wurde, will die auch nach ihrem dritten Karrierestart noch unbezwungene Salomina nun nacheifern.

Ein Spaziergang war der Erfolg in Hamburg allerdings nicht. Nach einem bis in die Zielgerade hinein eher langsamen Rennen fächerte das achtköpfige Starterfeld breit auf und entschied die Steherprüfung in einem Zielgeradensprint. Andrasch Starke brachte Salomina dabei aus dem hinteren Mittelfeld nur langsam in die vordere Linie. Erst auf den letzten 100 Metern kam sie an der zu diesem Zeitpunkt in Front liegenden Caitania (Adrie de Vries), einer von Christian Sprengel in Hannover trainierten Aussie Rules-Tochter, knapp vorbei, doch steckte die 191:10 Außenseiterin nicht auf und hielt dagegen. Bis zum Ziel blieb die Partie offen, doch letztlich entschied ein kurzer Kopf zugunsten der 30:10 Cofavoritin.

Die auf ihren Speed bauende „Winterkönigin“ Monami (Eduardo Pedroza), die als 21:10 Favoritin das Rennen aufgenommen hatte, konnte an der Außenseite eingesetzt nicht entscheidend zulegen. Sie schaffte es nicht einmal in die Platzierung. Eine Länge hinter Gestüt Röttgens Wilddrossel (Eugen Frank), die ihrerseits eine Länge Rückstand auf das vordere Duo aufwies, belegte die Etzeanerin diesmal nur den 4. Platz und verlor damit endgültig ihre „weiße Weste“ auch auf der Rennbahn, nachdem sie bekanntermaßen ihren letzten Sieg in Hoppegarten aus formalen Gründen durch Renngerichtsentscheidung wieder eingebüßt hatte.

Eine Länge hinter Monami endete die Löwe-Vertreterin Lady of Budysin (Marvin Suerland), die nach einem Rennen an letzter Stelle in der Zielgerade ganz außen an den Rails versuchte, das Feld zu überrollen, doch auch ihr Speed entfaltete diesmal keine durchschlagende Wirkung. Das letzte Preisgeld ging an Gestüt Evershorsts Ilena (Jozef Bojko), die bis in die Zielgerade hinein im engsten Vordertreffen zu finden war, dann jedoch keine Reserven mehr hatte.