Post aus Prag: Inter Royal Lady läuft allen davon
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TurfTimes:
Polen hat nach Va Bank, Caccini oder Bush Brave einen weiteren Star. Diesmal ist es aber eine Stute. Dass Inter Royal Lady (Holy Roman Emperor) die polnischen 1000 Guineas Nagroda Westminster Wiosenna (1600 m, ca. 13.730 Euro) gewinnen würde, schien schon vor dem Start klar zu sein. Die von Adam Wyrzyk vorbereitete Stute des Stalles Pegza Horse Racing schaffte aber trotzdem einen Paukenschlag, indem sie hochüberlegen um 14 Längen in der Zeit 1:38,7 Minuten brillierte. Mit Joanna Wyrzyk im Sattel ging sie gleich nach dem Start auf die Spitze und hatte das Rennen stets fest in Griff. In der Zielgeraden konnte sie sich schnell lösen. Der Rest des kleinen Feldes kämpfte nur um die Plätze, Zweite wurde schließlich Seririo (Rio de La Plata) vor I Believe In Angels (Alandi).
Die als Jährling für 25.000 Euro in Irland ersteigerte Inter Royal Lady bleibt somit nach acht Starts ungeschlagen. Sie ist eine Tochter der Listensiegerin Fearn Royal (Ali-Royal). „Sie war heute richtig gut drauf. Der Plan war ganz einfach, nur auf die Stute zu achten und sie galoppieren zu lassen,“ sagte Joana Wyrzyk, die einen Tag später noch den ersten Lauf der „Women Power Series“ auf Pilecki (Duke Of Marmalade) gewinnen konnte.
In Warschau wurden am vergangenen Wochenende auch die 2000 Guineas, Nagroda Westminster Rulera (1600 m, ca. 15.700 Euro), gelaufen. Auch hier gab es einen eindeutigen Erfolg des Favoriten. Timemaster (Mukhadram) bestätigte seine Form aus dem klassischen Trial Nagroda Strzegomia und setzte sich unter Stefano Mura nach idealem Rennverlauf leicht um 3 1/2 Längen durch. Hinter dem Schützling von Krzysztof Ziemiański aus dem Stall Carramba II kämpften Gran Emperor (Holy Roman Emperor) und Night Tornado (Night Of Thunder) um die Plätze. Der beste polnisch gezogene Dreijährige Don Zou belegte den fünften Rang.
Ein interessanter Dreijähriger war auch in Prag zu sehen. Der zweijährige Champion der letzten Saison Rate (Reliable Man) aus dem Stall Pegas löste seine erste diesjährige Aufgabe – das klassische Trial Václav Michal-Memorial (1400 m, ca. 5.600 Euro) ohne größere Probleme. In der Zielgeraden wurde er in die Außenspur befördert und kam unter den Händen von Milan Zatloukal locker um 1 1/2 Längen nach Hause. Als guter Gegner für den Derby-Favoriten zeigte sich der zweite Joganville (Rajsaman), mit dem dritten Rang gab sein tschechisches Debüt Creator (Dawn Approach). Der zweijährig auf Listenebene in Frankreich platzierte Sprinter Has D’Emra, vom Stall Leram im März für 37 000 Euro in einem Verkaufsrennen erworben, wurde nach schlechtem Rennverlauf nur Fünfter.
Auch beim jüngsten Prager Meeting gab es zahlreiche Starts von slowakischen Ställen. Wie bereits letzte Woche berichtet, soll der erste Renntag in Bratislava am 21. Juni stattfinden. Vieles bleibt aber unklar und ungewiss bleibt auch, ob der Staat genügend finanzielle Mittel für die gesamte Saison zur Verfügung stellen wird. Bisher wurden nur die drei ersten Renntage ausgeschrieben und es soll weitere Treffen der Besitzer und mit dem Veranstalter und dem Landwirtschaftsministerium geben. Inzwischen feiern slowakische Pferde weitere Erfolge auf tschechischem Boden. Der zum ersten Mal auf einer anderen Rennbahn als Bratislava laufende Chilli Chocolate (Falco) aus dem Stall Mostry Senica konnte am Sonntag die fast gesamte Sprinter-Elite im Jaroslav Masek-Memorial (1400 m, ca. 5.600 Euro) schlagen. In einem knappen Einlauf (Richterspruch: Hals – Hals – Hals – 1/2) folgten auf den weiteren Plätzen Manoamano (Alexandros), Rabbit Havana (Havana Gold) und Politicum (Lethal Force).
Martin Cáp, Prag