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Dreijährige mit Perspektive

Tuscan Star als Jährling. Foto: BBAG/Sabine Lösch

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 855 vom Freitag, 28.02.2025

Es ist schon erstaunlich, dass große Rennställe in Großbritannien und Frankreich im Winter des Öfteren Dreijährige an den Start bringen, die langfristig für größere Aufgaben in Betracht kommen. So geschehen am vorvergangenen Freitag auf der Polytrack-Bahn im französischen Chantilly in zwei Rennen für Debütanten. Bei den Stuten setzte sich die von Francis-Henri Graffard für Craig Bernick trainierte Audubon Park (Dubawi) durch, ein einstiger 390.000-Euro-Jährling von Arqana. Die Mutter, die platziert gelaufene Right Hand (Lope de Vega), ist eine Schwester der Prix Vermeille (Gr. I)-Siegerin Left Hand (Dubawi) und der Prix de Pomone (Gr. II)-Siegerin Aventure (Sea The Stars), die 2024 Zweite im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) war. Audubon Park, die nach Auskunft ihres Trainers jetzt direkt in Blacktype-Rennen laufen soll, ist Erstling ihrer Mutter, deren zweiter Nachkomme, eine Siyouni-Tochter, bei Arqana letztes Jahr 650.000 Euro brachte. 

Das Rennen der dreijährigen Hengste holte sich in Chantilly ein Pferd mit fast noch noblerer Abstammung. Tito Mo Cen (Uncle Mo), den Victoria Head für Yeguada Centurion trainiert, gewann unter Stephane Pasquier im gewöhnlichsten Handgalopp. Er ist ein Bruder von Ramatuelle (Justify), erfolgreich u.a. im Prix de la Foret (Gr. I) und im Prix Robert Papin (Gr. II), im November bei Fasig-Tipton für 5,1 Millionen Dollar an Coolmore verkauft. Die Mutter Raven’s Lady (Raven’s Pass) hat die Goldene Peitsche (Gr. II) gewonnen, sie hat noch einen Jährlingshengst von Lope de Vega. Für Tito Mo Cen soll es noch einmal auf der Polytrack-Bahn weitergehen. 

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In Großbritannien stand der Mittwoch in Kempton im Fokus. Hier gab es in dem über 1600 Meter führenden Rennen mit dem Namen “European Road To The Kentucky Derby” nach 1600 Metern auf Polytrack den erwartet souveränen Sieg von Godolphins Opera Ballo (Ghaiyyath), der an gleicher Stelle vier Wochen zuvor erfolgreich debütiert hatte. Damit geht er genau den Weg von Notable Speech (Dubawi), der diese beiden Rennen vor Jahresfrist gewinnen konnte, danach dann die 2000 Guineas (Gr. I). In diese Richtung wird es mit dem Schützling von Charlie Appleby sicher erneut gehen. 

Ein Video von dem Rennen mit einer Stellungnahme von Jockey William Buick sehen sie hier: Klick zum Video

Eine halbe Stunde später gewann der von Andrew Balding trainierte Tuscan Star (Yafta) sein drittes Rennen in Folge auf einer britischen Allwetterbahn, als er einer Reihe von Formpferden über 2200 Meter das Nachsehen gab. Er war 2023 ein 32.000-Euro-Kauf über Richard Venn bei der BBAG, kam damals als in Frankreich gezogenes Pferd im Lot des Haras de la Haie Neuve in den Ring. Seine Mutter ist von der Stiftung Gestüt Fährhof gezogene Tassina (Galileo), Tuscan Star lief zweijährig einmal erfolglos auf Gras, auf Polytrack und Tapeta ist er noch ungeschlagen.

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Eine versprechende Stute hat Michael Motschmann mit Waka Waka (Dabirsim) bei Jerome Reynier im französischen Calas im Training. Am Dienstag gewann die Dreijährige innerhalb weniger Wochen ihr zweites Rennen über 2000 Meter in Folge in Cagnes-sur-mer. Der einstige 28.000 Euro-Jährling von Arqana stammt aus der Listensiegerin und in Baden-Baden listenplatziert gelaufenen Watayouna (Siyouni), Simon Springer zeichnet als Züchter. Es ist eine vor Jahren auch in Deutschland angesiedelte Familie der Gr.-Sieger Proudance (Tannenkönig) und Proudinsky (Silvano).

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