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Aufgalopp 319 zur BBAG-Frühjahrs-Auktion

"Jungbrunnen" Lot 95, Wizard Wolf bei der Breeze Up. www.galoppfoto.de - Sarah Bauer

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 319 vom Donnerstag, 05.06.2014

Wenn der Erwerb eines Pferdes eine Investition in die Zukunft ist, dann haben die beiden Herren, die am vergangenen Freitag gegen halb neun abends auf dem Gelände der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) in Iffezheim in Aktion traten, sicher das Richtige getan. Hein Bollow, 93, und Ingo Koblischek, 80, sind nicht zwingend als Youngster zu bezeichnen, doch ihr Enthusiasmus und ihre Begeisterung nach dem Erwerb des Hengstes Wizard Wolf nährte die Vermutung, dass sie deutlich näher an dem Alter des Zweijährigen sind, als es die reinen Zahlen vermuten lassen. Bollow war in seiner Rolle als Berater diskret wie ein Profi, Koblischek, der Bildhauer und Maler mit der roten Mütze, unterschrieb den Käuferzettel, aufgeregt wie ein Schuljunge. Ein Neukunde, eine Spezies, die ein Auktionsveranstalter ganz besonders gerne sieht. Anschließend ließen die Herren eine Flasche im nahegelegenen Surumu-Restaurant entkorken.

Immerhin wurden die Senioren fündig. Das schafften nicht alle Kaufinteressenten an diesem Tag, denn das Angebot war quantitativ zu übersichtlich. Zwanzig interessante Pferde mehr im Katalog hätten den Verkauf mit Sicherheit befeuert, sie hätten dem Markt gut getan. Doch fällt es schwer, in einem Land ohne professionelle Pinhooker, einen entsprechenden Katalog zusammenzustellen. Wer verkauft schon ohne Not einen Zweijährigen, den er erst wenige Monate zuvor mit einigen Hoffnungen erworben hat? Oder wer gibt ein Startpferd zu einem Zeitpunkt ab, an dem die Saison gerade so richtig ins Rollen gekommen ist? So bleibt nach der Auktion zu konstatieren, dass es im Moment eine Menge Menschen gibt, gleich welchen Alters, die ein Pferd kaufen wollen. Und das ist gewiss nicht das schlechteste Fazit.

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