Aufgalopp 841
Autor:
TurfTimes:
Es sei den wackeren Musikern aus Langenhagen nicht nachgetragen, dass sie die dänische Nationalhymne nicht in ihrem Repertoire hatten. Wer hätte schon gedacht, dass das finale Gruppe-Rennen der Saison in Hannover nach Dänemark gehen würde. Norwegen, Schweden, die Niederlande, aus all diesen Ländern sind schon Gruppe-Sieger auf deutschen Bahnen gekommen, aber aus Dänemark? Doch in der Entourage der Siegerin Ultima fand sich erfreulicherweise eine textsichere Dame, die “Der er et yndigt land” intonieren konnte und schließlich kommt die erfolgreiche Stute aus hiesiger Zucht und hat zweimal mit dem BBAG-Auktionsring Bekanntschaft gemacht.
Interessanter war am Sonntag eigentlich der Sieg der aus Polen angereisten Merveilleux Lapin im Listenrennen der zweijährigen Stuten. Denn der wirft ein Schlaglicht auf den so deutlich gestiegenen Standard in Osteuropa, von wo aus Besitzer und Züchter sich mehr und mehr Richtung Mitteleuropa wenden. Ambitionierte französische Gestüte stehen im tschechischen Besitz, Pferde aus diesem Land sind erfolgreiche Dauergäste auf französischen Bahnen. Noch am Dienstag gab der Charvat-Stall bei Tattersalls einen sechsstelligen Betrag für einen Dreijährigen aus. Fast stärker ist der Aufschwung in Polen. Das Millennium Stud von Konstantin Zgara gehört inzwischen zu den großen Investoren auf dem englischen und französischen Markt. Bei Arqana wurde einer der Salestopper in “Partie 3” an polnische Interessen verkauft. Die Hintergründe der Besitzverhältnisse mögen nicht immer transparent sein, doch ist das international keine Seltenheit. In der Konsequenz ist es kaum verwunderlich, dass es sportliche Erfolge zu verzeichnen gibt. Deutschland mag zwar, was die Rennen anbetrifft, auf Grund der Preisgeldstruktur nur eine Durchgangsstation sein, aber es hat gegenüber manch anderem Land eine erfolgreiche und noch funktionierende Zucht zu bieten. Da gilt es anzusetzen.