TurfTimes:
Ausgabe 259 vom Donnerstag, 04.04.2013
"Ein amerikanisch gezogenes Pferd, das dort auch trainiert wird, kann das Land verlassen und ein großes Rennen gewinnen, selbst wenn dort Renntagsmedikation verboten ist." Oder gerade deshalb. Barry Irwin, der deutschen Vollblutzucht sehr aufgeschlossener Supremo des Teams Valor, wurde im Anschluss an den Dubai World Cup nicht müde, dies zu betonen. Animal Kingdom war "drug free" am Samstag in Meydan, das war die Botschaft und sie war klar an die Verantwortlichen des Breeders' Cup gerichtet, die vor wenigen Wochen angekündigt hatten, dass ältere Pferde bei der diesjährigen Austragung des Spektakels im November sehr wohl noch einmal unter dem Einfluss von Lasix an den Start gehen können. Irwin ist ein starker Verfechter des medikamentenfreien Rennsports, der Sieg von Animal Kingdom spielte ihm natürlich in die Karten, doch gibt es unverändert in den Staaten eine starke Pro-Lasix-Lobby, gerade bei den Trainern.
Girolamo punktet in Meydan auch - als das am besten herausgebrachte Pferd. www.galoppfoto.de - Frank SorgeSo war der Erfolg des Hengstes, an dem sich der ebenfalls der Lasix-Opposition angehörende Scheich Mohammed flugs einen Anteil sicherte, ein Schub für die Irwin-Fraktion. Und auch die deutsche Vollblutzucht hat zumindest einen geringen Teil zu dem Erfolg beigetragen, was das Pedigree des Hengstes unterstreicht. Denn ansonsten war für die deutsche Zucht an diesem Abend nicht viel zu erben, was auch ernsthaft nicht zu erwarten war. Girolamo und Seismos waren Jahresdebutanten, Zazou startete auf möglicherweise zu kurzer Distanz gegen starke Konkurrenz und der Ex-Röttgener Kassiano griff nach den Sternen - das Meeting war aber auch so für ihn grandios. Immerhin verdiente an diesem Tag der Schiergen-Stall $1.500 - das gab es als Prämie in jedem Rennen für das am besten herausgebrachte Pferd. Und im Dubai Sheema Classic war dies halt Girolamo.