TurfTimes:
Ausgabe 181 vom Freitag, 09.09.2011
Es ist ja nicht so, dass es im deutschen Galopprennsport keine positiven Überraschungen mehr gibt. Der vergangene Freitag etwa war ein Tag, der im Nachhinein ganz dick im Kalender angekreuzt werden wird. Denn, bei allem vorsichtigen Optimismus, mit einem derart guten Ergebnis war bei der BBAG-Jährlingsauktion nun doch nicht zu rechnen. Wer etwa am Montag bei den einschlägigen Sitzungen (Besitzervereinigung, German Racing) anwesend war, der verließ diese keineswegs hochgestimmt. Heftige Verbalinjurien, die bei politischen Foren zu Ausschlüssen geführt hätten, das Eingeständnis unternehmerischer Fehlentscheidungen, ein eher zögerliches Verhalten, wenn es denn um die Offenlegung von Zahlen geht, nein, positive Signale sehen anders aus. Und die „Große Woche“ brachte, geprägt insbesondere durch extreme Wetterunterschiede, gleichfalls kein glanzvolles Ergebnis. Zudem genügt derzeit ein Blick in die Wirtschaftspresse, um skeptisch zu werden.
Doch der Freitag hat Mut gemacht. Nicht nur die vielen Gäste, die den Standort Iffezheim in der Mitte Europas mit ihrem Sprachgewirr zu beherrschen schienen und einmal mehr den Stellenwert der deutschen Zucht bewiesen, auch die zahlreichen deutschen Käufer hauchten der Branche wieder kräftiges Leben ein. Weil die Züchter auch ein sehr gutes Angebot hatten, weil sie erkannt haben, dass Durchschnitt, wie in den vergangenen Jahren oft offeriert, nicht gefragt ist. Die meisten haben gut verkauft, sie können weiter machen, mit Qualität. Damit kann die BBAG, kann die deutsche Zucht punkten. Nur: Das Umfeld muss auch stimmen. Die Züchter jedenfalls haben ihren Job gemacht.