Aufgalopp 178 im Vorfeld der großen Jährlings-Auktionen
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TurfTimes:
Die Griffel sind gespitzt, die Sinne geschärft, die Schuhe neu besohlt: Anfang kommender Woche beginnt in Deauville die Saison der Jährlingsauktionen, der ganz normale Wahnsinn also für die Beteiligten, für Verkäufer wie für Käufer, wobei es idealerweise immer ein Gleichgewicht zwischen beiden Gruppen geben sollte. Idealerweise.
Prognosen für Auktionen abzugeben ist wie Kaffeesatzlesen. Viel kommt meist nicht dabei heraus, selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die hatten wir in den letzten Jahren öfter. Entscheidend ist halt, wie sich die „big player“ verhalten. In den USA hat Scheich Mohammed gerade in großem Stil Jährlinge gekauft, doch ist das kein Fingerzeig, Fasig Tipton gehört schließlich einem Unternehmen aus Dubai.
Doch manchmal ist man Unwägbarkeiten aus ganz anderen Ecken ausgesetzt. So war im letzten Jahr mit allem gerechnet worden, nur irgendwie nicht mit dem, dass es zu der Zeit der wichtigsten Auktionen einen islamischen Fastenmonat namens Ramadan gibt. Der dann auch zur Enthaltsamkeit der Maktoums auf mehreren Auktionen geführt hat. Deauville und auch Baden-Baden waren davon betroffen. Zur Zeit der Versteigerung in Frankreich ist noch Ramadan, genauer bis zum 29. August, was die dort Verantwortlichen nicht unbedingt beruhigt. Vor Jahresfrist etwa hatte Hamdan Al Maktoums Racing Manager Angus Gold vergeblich versucht, seinen Boss tagsüber zu erreichen, um ihn zu Kaufentscheidungen zu bringen – Dinge, die keine Auktionsgesellschaft beeinflussen kann. Shadwell hat damals nichts gekauft. Bei der BBAG-Jährlingsauktion ist Ramadan übrigens vorbei. Und Angus Gold hat sich angemeldet.