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Sottsass nach Japan und andere Wechsel

Sottsass bei seinem Sieg im Prix du Jockey Club unter Cristian Demuro. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 841 vom Freitag, 01.11.2024

Der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I)-Sieger Sottsass (Siyouni) wird seine Deckhengstkarriere in Japan fortsetzen. Er wurde an die Japan Bloodhorse Breeders’ Association verkauft und wird auf der Shinzunai Stallion Station aufgestellt. Weitere Erfolge erzielte er u.a. im Prix du Jockey Club (Gr. I) und im Prix Ganay (Gr. I). Sein erster Jahrgang ist zweijährig, knapp einhundert Nachkommen sind registriert, acht haben bereits gewonnen. Der Verkauf in einer relativ frühen Phase als Vererber muss schon überraschen, aber für Japan ist er insofern interessant, da er ein Bruder von Shin Emperor (Siyouni) ist. Dieser einstige 2,1 Millionen Euro-Jährling von Arqana war Dritter im Japanischen Derby (Gr. I) und in den Irish Champion Stakes (Gr. I). 

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Ein weiterer Hengst, der Coolmore verlässt, ist Magna Grecia (Invincible Spirit). Der Sieger in den Futurity Trophy Stakes (Gr. I) und den 2000 Guineas (Gr. I) geht in die National Hunt-Zucht in das March Hare Stud nach Großbritannien. Der erste Jahrgang des Bruders von St Mark’s Basilica (Siyouni) ist dreijährig. Darunter ist zwar eine ganze Reihe von Siegen, aber nur einer auf Listenebene, was letztlich nicht ausreichend war, um ihn in Coolmore zu halten. Noch 2023 hat er 128 Stuten gedeckt. 

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Der Epsom Derby (Gr. I)-Sieger Masar (New Approach) wechselt für die Decksaison 2025 in das Sunnyhill Stud nach Irland, wo er vornehmlich in der Zucht von Hindernispferden tätig sein wird. 2020 war er in Darleys Dalham Hall Stud nahe Newmarket aufgestellt worden, sein erster Jahrgang ist dreijährig, darunter ist erst ein Blacktype-Nachkomme, eine in Meydan listenplatziert gelaufene Stute. Das war sicherlich zu wenig. 2023 hatte er noch 113 Stuten gedeckt, die Zahl war bereits in diesem Jahr bei einer Decktaxe von 10.000 Euro drastisch auf gerade einmal zehn gefallen. Im Sunnyhill Stud stand bis zu seinem Rückzug aus dem Deckgeschäft der zuvor in Auenquelle aktive Doyen (Sadler’s Wells). 

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Territories (Invincible Spirit) ist ein weiterer Darley-Hengst, der nicht mehr im Dalham Hall-Portfolio auftaucht. Der jetzt Zwölfjährige wurde an das Poonawalla Stud nach Indien verkauft. Der Sieger u.a. im Prix Jean Prat (Gr. I) hat bisher neun Gr.-Sieger auf der Bahn, auf höchster Ebene haben Lazzat, Rougir und Regional gewonnen. Insbesondere der in diesem Jahr noch ungeschlagene Sumbe-Vertreter Lazzat, erfolgreich im Prix Maurice de Gheest (Gr. I) und demnächst in Australien am Start, hat in diesem Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Ein Sohn von Territories wurde aktuell bei Tattersalls für 750.000gns. an Sumbe verkauft.

Territories war bei Darley ein durchaus gefragter Hengst. In diesem Frühjahr hatte er für einen Tarif von 10.000 Pfund 104 Stuten gedeckt, 2023 waren es 85. 

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Der Gr.-I-Sieger Big Evs (Blue Point) wird nach seinem Start im Breeders’ Cup Turf Sprint (Gr. I) am Samstag in Del Mar eine Box als Deckhengst im Tally-Ho Stud in Irland beziehen. Sechs Rennen hat der Dreijährige bisher für Trainer Mick Appleby gewonnen, ausschließlich über 1000 Meter, darunter zweijährig den Breeders’ Cup Juvenile Sprint (Gr. I), die Flying Childers Stakes (Gr. II) und die Molecomb Stakes (Gr. III). In diesem Jahr war er in den King George Stakes (Gr. I) erfolgreich. 

Vor einigen Tagen wurde bereits publiziert, dass mit dem vorjährigen Champion Stakes (Gr. I)-Sieger King Of Steel (Wootton Bassett) ein weiterer Neuling in Tally-Ho aufgestellt wird. 

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Charm Spirit (Invincible Spirit), in drei Gr. I-Rennen erfolgreich, bekommt für 2025 in Frankreich einen neuen Standort, es ist das Haras du Grand Courgeon, wo seine Taxe 4.000 Euro betragen wird. In den ersten Jahren im Gestüt pendelte er zwischen Tweenhills Farm & Stud in England und dem Haras de Bonneval, seit 2021 war er im Haras du Logis Saint-Germain aufgestellt, dieses Jahr deckte er dort 28 Stuten. Er ist Vater von bislang zwölf Gr.-Siegern, sein Sohn Shaquille, der den July Cup (Gr. I) und den Commonwealth Cup (Gr. I) gewinnen konnte. steht seit diesem Jahr in Dullingham Park in England. In der deutschen Zucht hat Charm Spirit den Gr. III-Sieger Lord Charming gebracht. 

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Das Yeomanstown Stud in Irland wird die zukünftige Heimat von Mill Stream (Gleneagles) sein. Der vier Jahre alte Hengst hat für Besitzer Peter Harris und Trainerin Jane Chapple-Hyam fünf Rennen über jeweils 1200 Meter gewonnen, den July Cup (Gr. I), die Duke of York Stakes (Gr. II) und den Prix de Meautry (Gr. III). Sein Bruder Asymmetric (Showcasing) war in den Richmond Stakes (Gr. II) erfolgreich. Er steht als Deckhengst im irischen Ballyhane Stud.  

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In das Haras de la Hetraie in Frankreich geht es für Feed The Flame (Kingman), der dort zu einer Decktaxe von 4.500 Euro aufgestellt wird. Drei Rennen hat er dreijährig gewonnen, insbesondere im vergangenen Jahr den Grand Prix de Paris (Gr. I). In dieser Saison war er u.a. Zweiter im Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I) sowie Dritter im Coronation Cup (Gr. I) und im Prix Ganay (Gr. I). Er ist ein Bruder von Sacred Life (Siyouni), der drei Gr. III-Rennen in Frankreich und den USA gewinnen konnte. Ein von St Mark’s Basilica stammender Bruder im Jährlingsalter ist vor einigen Wochen bei Arqana für 550.000 Euro an Al Shaqab Racing gegangen. Hetraie ist eher für die Zucht von Hindernispferden bekannt, dort wird im kommenden Jahr auch der vom Gestüt Römerhof gezogene Riocorvo (Pastorius) stehen.

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