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Post aus Prag - Ein "Wiener" gewinnt das Österreichische Derby

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 536 vom Freitag, 21.09.2018

Es ist schon einige Jahre her, dass es in Österreich einen regelmäßigen Rennbetrieb gab. Die jetzigen wenigen Renntage im Jahr - inzwischen ist es nur noch einer mit Galoppbeteiligung - können in Ebreichsdorf nur mit Hilfe von ausländischen Startern aufrecht gehalten werden. Umso nostalgischer war das Resultat im 150. Österreichischen Galopper-Derby powered by Pferdewetten.de (2200 m, 30.000 Euro), das nach zehn Jahren wieder von einem im Lande trainierten Pferd gewonnen wurde. Passend zum großen Jubiläum glänzte der von Tamara Richter trainierte Gugus des Brieres (Cima de Triomphe) in den Farben des Stalles Europeanstayers.com. Der einheimische Hengst lief unter dem slowakischen Champion Jaroslav Línek ein starkes Rennen, verbesserte sich im letzten Bogen seine Position und löste sich in der Zielgerade leicht um 2 Längen. Den zweiten Platz verteidigte der Tscheche Res Judicata (Jukebox Jury) um eine Nase vor dem von hinten kommenden I’m A Dreamer (Adlerflug). Der Schützling von Claudia Barsig war unter Jirí Palík das beste deutsche Pferd im Rennen, Ludwig Leopold (Lord Of England) wurde Vierter.

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Die siegreiche Trainerin Tamara Richter unterhält in der Wiener Freudenau mit 26 Pferden das größte österreichische Trainingsquartier, der australische Agent David Baker gehört zu den größten Klienten. Der von Baker als Jährling in Frankreich gekaufte Gugus des Brieres aus der Familie der Listensiegerin Showgum (Kandrou) hatte bisher zwei Siege in Bratislava zu verbuchen, im Slowakischen Derby belegte er Platz fünf etwa vier Längen hinter dem Sieger Mon Cheri.

Am sonsten war das letzte Wochenende in der Region im Zeichen von BBAG Auktionsrennen. Im 15. Große Preis der BBAG Baden Baden (1400 m, 10.000 Euro) in Bratislava musste die zweijährige Sweet Anna (Champs Elysees) aus dem ungarischen Stall Kolozsi Ranch bis zum Ziel mit der aus dem Gestüt Küssaburg stammenden Palmera kämpfen, letztendlich setzte sich aber die von Jozef Rosival trainierte und für 4.000 Euro auf dem letztjährigen Sales & Racing Festival gekaufte Ur-Enkelin der klassischen Siegerin Anna Paola um eine halbe Länge durch. Den dritten Platz belegte die aus Tschechien angereiste Strassburg (Tertullian).

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In Budapest wurde das BBAG Baden Baden Díj (1400 m, cca 4100 Euro) für 3-jährige und ältere Pferde ausgeschrieben. Ihren sechsten Karrieresieg holte sich in leichter Manier die im Gestüt Fährhof geborene Pikk Dáma (Tiger Hill) mit Tamás Nagy. Der Ex-Röttgener Eskandar, ein Halbbruder des deutschen Winterfavoriten Erasmus und letztes mal zweiter im Kincsem Díj, lange eine schlechte Position im Hintertreffen und als für ihn 200 Meter vor dem Ziel eine Lücke aufging, konnte er nur noch auf 1 3/4 Längen aufholen. Die aus dem Gestüt Helenenhof stammende Welana (Hamond) folgte auf dem dritten Platz bereits mit größerem Abstand.

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Die Zeit der großen Herbstmeetings geht am Samstag mit dem European Jockeys‘ Cup in Prag weiter. In dem mit 2,6 Millionen Kronen (etwa 100.000 Euro) dotierten Hauptrennen EJC Leram Million auf 1400 Meter kommen mit Julio (Exceed And Excel) und Shining Emerald (Clodovil) auch zwei deutsche Sprinter auf den Start. Der Favorit des Rennens ist aber trotz Startbox 15 der dreimalige Gruppe 1-Sieger Gordon Lord Byron (Byron), der von Tadhg O’Shea geritten wird. Im Rahmenprogramm zeigt sich auch der bisher ausschließlich in Frankreich gelaufene Listensieger Wireless (Kentucky Dynamite). Am Jockey-Wettbewerb selbst nehmen 16 Reiter aus 15 verschiedenen Nationen teil, unter anderem Eduardo Pedroza, Brett Doyle, Andreas Helfenbein, Bauyrzhan Murzabayev und Wladimir Panov. Es werden auch Champions von Schweden, Spanien, Griechenland oder Zypern in den Sattel steigen.

Martin Cáp, Prag

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