TurfTimes:
Ausgabe 722 vom Freitag, 10.06.2022
Am Samstag die letzten Derby-Trials, am Sonntag dann das begehrte Turf Gala-Meeting in Bratislava. Das erste Juni-Wochenende wird im osteuropäischen Raum mit ähnlicher Spannung und Euphorie erwartet welche in Deutschland das Frühjahrsmeeting in Iffezheim auslöst. Im Laufe von nur 48 Stunden gibt es eine Welle von Top-Rennen für beinahe alle Alters- und Distanzkategorien. Auch diesmal galt die größte Aufmerksamkeit Bratislava, dessen Vorzeigerenntag voll und ganz von Lokotrans beherrscht wurde. Der Stall des Besitzers Karel Jalový war sowohl der Hauptsponsor, als auch die erfolgreichste Macht auf der Rennbahn selbst. Nicht weniger als drei Siege holten Jockey Martin Laube und Trainer Lubos Urbanek für die rosa-weißen Farben.
Von den fünf internationalen Rennen blieb nur eines im Lande, aber es war das wichtigste – im Großen Preis der Slowakei (2400 m, 30.000 Euro) ging das zweimalige Pferd des Jahres in der Slowakei und der beste Steher der Region Opasan (French Navy) regelrecht spazieren und gewann nach einem ruhigen Ritt von Václav Janácek überlegen um 2 Längen. Der Stall Bormann und Trainer Jozef Chodúr unterstrichen ihren Erfolg mit dem zweiten Platz von Cape Crown (Zoffany). Auf den weiteren zwei Plätzen folgten zwei BBAG-Einkäufe von Lokotrans, wobei der aus Ebbesloher Zucht stammende Abrams Creek (Adlerflug) vor dem im Gestüt Westerberg gezogenen Brilliant Star (Sea The Stars) landete.
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Der spanische Champion Janácek, der einen Tag vorher das Derby in Madrid gewonnen hatte und in Bratislava viermal erfolgreich war, ritt auch Datthirey (Outstrip) zum Sieg im größten slowakischen Sprint Preis des Landwirtschaftsministeriums (1200 m, 20.000 Euro) und schaffte es als erst dritter Jockey der Geschichte nach Pál Kállai und David Liska die beiden höchstdotierten Rennen des Turf Gala-Meetings an einem Tag zu gewinnen. Die von Václav Luka jr. trainierte Stute des Stalles Ekols Skalica setzte sich sicher um 3/4 Längen vor Worth Choice (Worthadd) und Gentleman Jack (Fairlypi) durch. Der zuletzt auf Listenebene in Hannover platzierte Favorit Jir Sun (Shamardal) kam nach einem nicht besonders glücklichen Rennverlauf über den vierten Platz nicht hinaus.
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Das war allerdings die einzige Sache, die im Stall Lokotrans am vergangenen Sonntag anders als nach Plan lief. Das wahrscheinlich populärste Pferd von Trainer Lubos Urbánek, der bereits 10-jährige Ideal Approach (Bushranger), zeigte sich auf seiner Lieblingsbahn wieder bei Laune und holte sich Start – Ziel den Scottish Rifle-Preis (1800 m, 15.000 Euro), auch wenn nur mit einer Nase Vorsprung vor dem groß in Schwung gekommenen Australien (Olympic Glory). Mit Zariyannka (First Defence) belegte auch den dritten Platz ein in Tschechien trainiertes Pferd.
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Im für Dreijährige bestimmten Starohájske kritérium (2000 m, 10.000 Euro) lieferten sich ein packendes Duel die Sieger der tschechischen und slowakischen 2000 Guineas. Am Ende war um eine halbe Länge glücklicher der von Martin Laube gerittene Darling In Pink (Outstrip), der kurz vor dem Ziel Zamico (Amico Fritz) abfangen konnte und auf dem schnellen Geläuf einen neuen Bahnrekord mit 2:02,70 Min. aufstellte. Die dritte Shamal Emmi (Anabaa Blue) folgte mit 3 1/4 Längen Abstand.
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Zu einem Derby-Trial wurde aber auch das Stutenrenen Arva-Preis (1800 m, 10 000 Euro), denn die Siegerin Shabana (Jukebox Jury) wird für das Prager Derby vorbereitet. Die für 26 000 Euro bei der BBAG-Jährlingsauktion gekaufte Tochter der Listensiegerin Saldenart aus der Zucht des Gestüts Etzean zeigte gegen die bis dahin ungeschlagene Ungarin Dariya (Anodin) eine Top-Leistung und gewann sicher um eine Länge. Dritte wurde die beste slowakische Stute Mustela (War Command).
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Ein anspruchsvolles Programm war auch am Samstag in Budapest zu sehen. Beide Hauptrennen wurden von Bauyrzhan Murzabayev auf Pferden aus deutscher Zucht und im Besitz des Stalles Jazy Team gewonnen. Die größere Überraschung war der leichte Erfolg von Sambo (Tai Chi) im Milleniumi Díj (1800 m, ca. 19.000 Euro). Der vom Gestüt Karlshof gezüchtete Vierjährige, der bei der BBAG für 16 000 Euro erworben wurde, schlug um 3 Längen den Favoriten Eggi’s Choice (Fascinating Rock), das dritte Platzgeld sicherte sich Levendula (Camacho).
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Murzabayev und Trainer Stanislav Georgiev beherrschten auch das Derby-Trial Alagi Díj (2000 m, ca. 7.600 Euro) mit Maxim (Maxios). Hinter dem vom Gestüt Brümmerhof gezogenen Hengst endeten Saidin (French Fifteen) und Spartan Devil (Buratino).
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Für das Derby wurde auch in Prag geprobt, der Großteil der Jahrgangsspitze blieb allerdings dem letzten Vorbereitungsrennen Großer Juni-Preis (2220 m, ca. 6.000 Euro) fern. Als Favorit trat der aus dem Gestüt Röttgen stammende Well Prepared (Protectionist), der bereits ein größeres Dreijährigen-Rennen für sich entscheiden konnte, an. Nach einer Kollision im ersten Bogen musste er sich aber mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Trainer Radek Holcák sattelte trotzdem den Sieger, denn sein zweiter Schützling Agadir Gold (Havana Gold) kam unter Jan Verner mit gutem Speed in der Außenspur und schlug um eine Länge den von Sibylle Vogt gerittenen Charmbruck (Charm Spirit). Ein interessantes Derby-Pferd könnte der dritte Fascing Rock (Fascinating Rock), der zwar keine Nennung besitzt, könnte aber in der nächsten Woche nachgenannt werden. Die vom Gestüt Karlshof gezüchtete Korvette (Lord Of England), deren Mutter Kolosseum (Samum) eine rechte Schwester von Kamsin und Kashmar ist, belegte den fünften Rang.
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Die von Roland Dzubasz für Besitzer Hartmut Katschke vorbereitete Nania (Jukebox Jury) feierte im letzten Jahr schöne Erfolge in Polen und stieg dort sogar zur klassischen Siegerin auf. Im gut besetzten Stutenrennen Nagroda Konstelacji (1900 m, ca. 9.600 Euro) war sie aber diesmal chancenlos und endete im geschlagenen Feld. Es siegte Kabula (Fast Company) unter Martin Srnec vor Sparkle Shout (Red Jazz) und Wedding Ring (Holy Roman Emperor).
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Martin Cáp, Prag