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Post aus Prag - Lokotrans-Festspiele zwischen Most und Nantes

Jir Sun holt sich den Sprint in Most. Foto: Vaclav Volf

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 840 vom Freitag, 25.10.2024

Seit Jahren gehört der Lokotrans-Stall des tschechischen Besitzers Karel Jalový zu regelmäßigen Kunden der BBAG Auktionen, inzwischen ist er unter dem französischen Label Haras LT Cheval auch in der Zucht aktiv. In den letzten Wochen kann sich Jalový über die ausgezeichnete Stallform der Schützlinge seines Trainers Lubos Urbánek freuen, die ein Rennen nach dem anderen gewinnen. Den bisherigen Höhepunkt bildete am vergangenen Samstag das Listenrennen Grand Prix Anjou Bretagne (1600 m, 52.000 Euro) in Nantes, wo Lokotrans sowohl den Sieger Aigle Vaillant (Wings Of Eagles), als auch den Dritten San Sebastian (The Grey Gatsby) stellte. Und weil sich das zweite Platzgeld der von Ingrid Janácková Koplíková trainierte Reverso (Wootton Bassett) holte, gab es einen außergewöhnlichen 1-3 Einlauf von tschechischen Pferde in einem französischen Blacktype-Rennen.

Am selben Tag konnte Lokotrans noch einen weiteren Stalleinlauf feiern. In Most belegten die von Urbánek trainierten Pferde die ersten zwei Plätze im traditionellen Sprintrennen Ceskomoravská cena (1400 m, ca. 6.000 Euro). Zum seinen ersten Sieg in der aktuellen Saison kam hier der von Ján Havlík gesteuerte letztjährige Listensieger in Dresden Jir Sun (Shamardal), der um einen Kopf seinen Stallkollegen Capitano (Al Wukair) hinter sich ließ. Der in den letzten zwei Jahrgängen dieses Rennens erfolgreiche Bahnspezialist Caucasian (Holy Roman Emperor) schaffte es diesmal nur auf Rang drei.

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Es fehlte nicht viel und Lokotrans hätte auch den tschechischen Preis der Winterfavoriten (1600 m, ca. 21.800 Euro) gewonnen, aber der im Gestüt Napajedla geborene Lord In Pink (Wireless) endete schließlich knapp geschlagen auf dem zweiten Platz. Den größten Speed zeigte bei ihrem tschechischen Debüt die in Frankreich erworbene Silver Tower (Kendargent) aus dem Stall Leram. Die Halbschwester der Dritten aus dem diesjährigen tschechischen Oaks La Tour du Bois (Wootton Bassett) kam in der Außenspur an ihren Gegnern locker vorbei und setzte sich unter Adam Florian um eine halbe Länge durch. Dritter wurde Rabbit Innsofcourt (Inns Of Court).

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Ein schönes Rennen war der Große Herbstpreis von Most (2000 m, ca. 6.000 Euro), wo der vierjährige Charpentier (Cracksman) aus dem Stall Joly zum Zuge kam. Kurz vor dem Ziel sah schon die aus der einheimischen Zucht stammende Vignetta (Pouvoir Absolu) wie die Siegerin aus, aber Jockey Petr Foret kam im richtigen Moment mit dem entscheidenden Vorstoß und gewann um einen Hals. Charpentier ist derzeit das einzige Pferd in der Obhut des ältesten aktiven tschechischen Trainers Jaroslav Drlík. Der 83-jährige ist seit dem Ende der 50er Jahre mit der Prager Rennbahn Velká Chuchle verbunden. Charpentier gewann für ihn bereits zwei Top-Rennen.

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Einen Tag nach Tschechien wurde der „Winterfavorit“ auch in der Slowakei gekürt und wieder was es eine Stute. Auf der in den Farben von Stangel Racing laufenden Bella Mimi (Belardo) feierte im Karpatská cena (1600 m, 12.000 Euro) der immer populärere Tomás Roman seinen ersten Erfolg in einem größeren slowakischen Rennen. Trainer Marián Stangel sattelte auch den Zweiten Iwanhoe (Fascinating Rock) und das dritte Platzgeld sicherte sich mit Daemon (Far Above) ein weiteres einheimisches Pferd.

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Martin Cáp, Prag

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