Ascot, Goodwood, York, Deauville, Breeders‘ Cup, Melbourne Cup... Die Abschiedstour von Frankie Dettori beinhaltet die meisten Top-Termine der internationalen Szene zusammen, doch gibt es im Kalender des populärsten Jockeys der modernen Ära trotzdem die eine oder andere Überraschung. Am Samstag ist Dettori zum Beispiel beim größten Renntag der ungarischen Saison in Budapest dabei. Im osteuropäischen Raum ritt er zuvor nur einmal, vor 21 Jahren gewann er auf dem von Mario Hofer trainierten Muskatsturm (Lecroix) das Slowakische Derby in Bratislava. Im Kincsem Park wird er fünfmal in den Sattel steigen und bringt sogar englische Starter mit.
Das besondere Gastspiel haben persönliche Kontakte zwischen dem Management der Budapester Rennbahn und dem englischen Stall von Fitri Hay ermöglicht. Im Hauptrennen Kincsem Díj (2400 m, ca. 57.900 Euro) wird Dettori den vierjährigen Handicap-Sieger aus dem Stall von Paul und Oliver Cole Splendent (Fast Company) reiten. Auch im Connolly's Red Mills Aperianov Zakariás Emlékverseny - Imperiál Díj (1600 m, ca. 21.000 Euro) hat er mit dem von Ian Williams trainierten Silent Film (New Approach) beste Chancen. Die restlichen drei Ritte wird Dettori für ungarische Trainer ausführen.
Das interessanteste Rennen der Region wurde am vergangenen Wochenende in Most gelaufen. Im größten tschechischen Sprint St. Wenzel-Preis (1200 m, ca. 23.000 Euro) gab sich nach zwei Jahren der Gruppe-Sieger Ponntos (Power) vor dem einheimischen Publikum die Ehre. Es wurde viel spekuliert, wie das souverän beste Pferd im Feld mit der Distanz klarkommt, denn der Schützling von Miroslav Nieslanik profiliert sich schon lange als 1000 Meter-Spezialist. Das Rennen in Most hatte das Team aus dem nordböhmischen Tušimice als Aufgalopp vor größeren Aufgaben in Longchamp ins Auge genommen und Ponntos löste die Aufgabe in leichter Manier. Unter Petr Foret übernahm er kurz nach dem Start die Spitze und löste sich in der Zielgerade. 3 1/2 Längen hinter dem hochüberlegenen Sieger wurde Caucasian (Holy Roman Emperor) Zweiter und sein dreijähriger Stallkollege in den Farben von „The Sons of Sharpour“ Hidden Colony (Sioux Nation) Dritter.
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Eine überlegene Siegerin hatte auch das Warschauer Stutenrennen Nagroda SK Krasne (2200 m, ca. 13.300 Euro). Miss Dynamite (Vadamos), eine von Maciej Jodlowski trainierte Dreijährige des Stalles Singha, kam locker nach Hause und fertigte die vierjährige Iva Grey (The Grey Gatsby) mit 5 1/2 Längen ab. Auch den dritten Rang belegte mit Lady Jaguar (Champs Elysees) eine ältere Stute.
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Der selbe Stall, aber in Zusammenarbeit mit Trainer Adam Wyrzyk, war auch im Komparationsrennen Nagroda Tattersalls Ireland Pink Pearla (1800 m, cca 8600 Euro) erfolgreich. Wedding Ring (Holy Roman Emperor) schlug um 3 Längen den dreijährigen Clyde (Territories), dahinter lieferte der 10-jährige Haudegen Comin' Through (Fastnet Rock) eine weitere gute Leistung.
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Der in der aktuellen Saison hocherfolgreiche Stall Westminster Race Horses von Marian Ziburske scheint einen interessanten Zweijährigen aus der eigenen Zucht zu haben. Kaboom (Lord Of England) zeigte mit einem sicheren Erfolg von Nagroda Dorpata (1300 m, ca. 4.700 Euro) mit Alexander Reznikov Potential. Der zweiten Bella Antonella (Belardo) fehlten 1 1/2 Längen und unter die besten Drei kam noch Amaja (Footstepsinthesand).
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Martin Cáp, Prag