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Post aus Prag - Eskadra Zero „rächt“ sich im St. Leger

American Fly überrascht in einem der Hauptereignisse in Prag. Foto: Vaclav Volf

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 836 vom Freitag, 27.09.2024

Mit dem Slowakischen St. Leger (2800 m, 25 000 Euro) ging auch das letzte klassische Rennen in der ehemaligen Tschechoslowakei über die Bühne. Und es beendete, mindestens für diese Saison, die Rivalität zwischen den tschechischen Stuten Eskadra Zero (Phoenix of Spain) und Fine Anyway (Galiway). In den Tschechischen Oaks gewann die von Ingrid Janácková Koplíková trainierte Fine Anyway, nachdem Eskadra Zero von hinten viel Boden gutmachen musste. Im Prager St. Leger hatte Fine Anyway freie Bahn, da Eskadra Zero schon vorzeitig gestrichen wurde. Doch im letzten Klassiker kamen die zwei Kandidatinnen um den Titel der besten tschechischen dreijährigen Stute noch einmal zusammen und diesmal konnte sich Trainer Václav Luka jr. freuen. Eskadra Zero hatte unter Adam Florian diesmal einen einwandfreien Rennverlauf, behielt die ganze Zeit ihre schärfste Rivalin im Auge und kam im richtigen Moment mit dem entscheidenden Vorstoß, um zu einem leichten Sieg um 2 3/4 Längen zu kommen. Den entfernten dritten Platz sicherte sich der einheimische Boulevard Blanqui (Ultra), für den der Weg eigentlich zu weit sein sollte.

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Jockey Tomás Lukásek und Trainerin Ingrid Janácková Koplíková mussten allerdings nicht allzu traurig sein. Bereits am Samstag holten sie sich in Prag das bestdotierte tschechische Sprintrennen Leram Million (1400 m, ca. 49.700 Euro). Der in einem Verkaufsrennen erworbene Reverso (Wootton Bassett) hatte bei seinem ersten Start außerhalb Frankreichs keine große Mühe, auch wenn Lukásek in der Endphase wegen übertriebenen Peitscheneinsatz negativ aufgefallen ist und eine fette Sanktion verkraften müsste. Die totale Dominanz der Janácková-Pferde wurde von der Zweiten Vermelho (Showcasing) und Vierten Ciotola (Buratino) unterstrichen. Dazwischen kam nur See You Pink (American Devil) auf dem dritten Rang. Der zuletzt in der Goldenen Peitsche herausgebrachte Worth Choice (Worthadd) wurde Fünfter.

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Das Rennen wurde im Rahmen des „Prague Champions Day“ gelaufen, der den einstigen European Jockeys‘ Cup ablöste und vier weitere Top Rennen beinhaltete. Die Überraschung des Tages kam im Steher-Highlight Renomia Velká cena českého turfu (2400 m, cca 21 900 Euro) zustande, wo zwar zwei slowakische Derbysieger dabei waren, aber der Sieg ging schließlich an den von Erika Ulbricht gezüchteten American Fly (Maxios), den Jana Manová für den Stall SV Vondra trainiert. Milan Zatloukal traf mit dem Sechsjährigen das optimale Tempo auf der Spitze und rettete sich um zwei Längen vor Beauty Approach (New Approach) und Totally Gold (Dark Angel) ins Ziel.

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Einen kostbaren Erfolg gegen ältere Gegner verzeichnete der aus der eigenen Zucht des Stalles Lokotrans stammende klassische Sieger San Sebastian (The Grey Gatsby). Unter Václav Janácek rang er im Karel Havelka-Memorial (1800 m, ca. 21.900 Euro) den Oldie Ignacius Reilly (Worthadd) und den immer besseren Prewitt (Pedro The Great) nieder.

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Ein Pferd, das man sich merken sollte, ist die zweijährige Lada (Time Test) aus dem Lot von Helena Vocásková. Auch beim dritten Karrierestart fand sie keinen Gegner und holte sich mit David Liska das zum ersten mal stattfindende Prague Westminster Queen (1610 m, ca. 21.900 Euro). Die in einem französischen Verkaufsrennen erworbene Ceres (Kendargent) musste sich mit dem 4 1/4 Längen entfernten zweiten Rang zufrieden geben und mus sich strecken, um noch die slowakische Winterkönign Rain Bee (Masar) um einen Nase im Schach zu halten.

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Das zweite Zweijährigen-Rrennen Arqana Gerschův memoriál (1400 m, ca. 8.000 Euro) wurde Start-Ziel von Dino (Hello Youmzain) aus der eigenen Zucht von Jirí Trávnícek beherrscht. Auf den weiteren Plätzen landeten Reine du Ciel (Ten Sovereigns) und Rabbit Inthejungle (Bungle Inthejungle).

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Um eine Woche musste die vierte Qualifikation für die Große Pardubitzer (5800 m, ca. 19.900 Euro) verschoben werden, da die extremen Regenfälle vom letzten Wochenende auf der Rennbahn ihre Spuren hinterlassen habe. Das Rennen wurde somit am vergangenen Sonntag nachgeholt und hatte für den drei Wochen entfernten Saison-Höhepunkt fast keine Relevanz. Alle sechs Pferde, die es ins Ziel schafften, kamen beisammen in die Zielgeraden. Am Ende setzte sich der von Josef Vána trainierte Aeneas (Galileo) unter Josef Bartos durch, der aber auf den Distanzen um 5000 Meter „zuhause“ ist und für die Große Pardubitzer nicht in Frage kommt. Hingegen der zweite High In The Sky (Manduro) wird es am zweiten Oktober-Sonntag versuchen, ähnlich wie der Dritte Zarate (Estejo).

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In Budapest standen zweijährige Stuten im Fokus . Das Gróf Károlyi Gyula Emlékverseny (1300 m, ca. 7.600 Euro) ging in die Slowakei, als Loch Swan (Gregorian) mit Jaroslav Línek ihrer Favoritenrolle gerecht wurde. Die Stute aus dem Training von Jozef Chodúr gewann somit drei von ihren bisherigen vier Stars. Zweite wurde Mammasita (Waldgeist) vor Shaba Queen (City Light).

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Martin Cáp, Prag

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