TurfTimes:
Ausgabe 837 vom Freitag, 04.10.2024
Der Rennsport ist, wie eigentlich das ganze Leben, eine ständige Wiederholung. Und so schreibt man auch in dieser Kolumne ab und zu etwas, was schon früher geschrieben wurde. Es ist schon einige Jahre her, als hier ein talentierter, in Tschechien tätiger Reiter namens Bauyrzhan Murzabayev als „the new Big One“ gefeiert wurde. Etwas später gab die „Post aus Prag“ dem deutschen Leser einen weiteren Tipp, den slowakischen und polnischen Champion Michal Abík. Nun will ich Ihnen einen neuen Namen ans Herz legen. Die Nachricht, dass der zweimalige tschechische Champion David Liska ab 2025 Stalljockey bei Bohumil Nedorostek auf der Neuen Bult wird, erscheint im ersten Moment nicht unbedingt spektakulär, aber mit dem 24-jährigen aus dem südböhmischen Albrechtice kommt einer der talentiertesten Reiter der modernen tschechischen Ära nach Deutschland.
Seinen ersten Champion-Titel im Profilager holte er noch als Lehrling, bereits 17-jährig gewann er das Prager St. Leger mit dem späteren Pferd des Jahres Nagano Gold. Auf den Pferden von Václav Luka jr. und später auch von anderen Trainern stieg er schnell zum erfolgreichsten Reiter seiner Generation auf. Wegen immer größeren Problemen mit dem Gewicht musste er nach der Saison 2020 seine Karriere beenden, aber bereits nach einem Jahr feierte er ein erfolgreiches Comeback und konnte sein Gewicht auf 56 kg stabilisieren. In der aktuellen Saison war er häufig in Deutschland mit Pferden von Trainer Jan Rája unterwegs und will nun auf seine sechs Siege auf deutschen Bahnen anknüpfen. „Für mich ist er zur Zeit der eindeutig beste tschechische Reiter, mit guter Hand und Tempo-Gefühl,“ sagt Ferdinand Minarik sr., der Vater von Filip Minarik.
Das tschechische Highlight des vergangenen Wochenendes, das Harry Petrlík-Memorial (1610 m, ca. 5.900 Euro) für dreijährige und ältere Stuten, sollte eine leichte Angelegenheit der 3-jährigen Favoritin Ciotola (Buratino) werden, am Ende setzte sich aber um einen Hals die 5-jährige Comming Pulse (Dragon Pulse) mit Sabina Mokrosova. Für die Stute aus dem „Ponntos-Stall“ MUDr. Eva Nieslaniková war es der zweite Erfolg hintereinander. Die dritte Rabbit Coulsty (Coulsty) folgte mit weiteren 8 Längen Abstand.
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Hingegen die besseren Rennen in Budapest und Warschau wurden vom klassischen Jahrgang beherrscht. Im Báró Wesselényi Miklós Emlékverseny (1100 m, ca. 4.000 Euro) zeigte die haushohe Favoritin Cunami (Land Force) einmal mehr, wie schnell sie ist. Unter Ádám Benkö schlug sie um 2 1/2 Längen den älteren Power Pass (Outstrip), das dritte Platzgeld ging an Governor (Eqtidaar).
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Wesentlich knapper war die Entscheidung im Stutenrennen Nagroda Rzeki Wisly über 2000 Meter. Die von Anton Turgaev gerittene Stage Door (Soldier's Call) aus dem Stall IK Racing Stables ring um einen Hals die progressive Lady Agnieszka (Raven's Pass) nieder. Mit Crystal Wine (Crystal Ocean) belegte auch den dritten Rang eine dreijährige Stute.
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Martin Cáp, Prag