TurfTimes:
Ausgabe 514 vom Freitag, 20.04.2018
Nur geringfügig verändert gegenüber dem Vorjahr präsentiert sich die Mutterstutenherde von Graf und Gräfin Stauffenberg. Immerhin gab es durch Frangipani und Relevant zwei Neueinstellungen. Nicht mehr dabei ist die so erfolgreiche Vererberin Notre Dame (Acatenango), die vor Kurzem eingegangen ist, doch steht noch ihre zwei Jahre alte Tochter Noelani (Nayef) in eigenem Besitz, sie ist aktuell im Pretraining. Der Deckplan ist wie immer sehr international ausgerichtet, schließlich wird für den Markt gezüchtet, das gilt es bei jeder Anpaarung zu berücksichtigen, denn der eigene Rennstall ist quasi nicht existent.
Eine feste Größe ist Philipp von Stauffenberg seit vielen Jahren als Consignor bei den führenden Jährlingsauktionen. Auch als erfolgreicher Pinhooker hat er sich einen Namen gemacht, auch wenn dieses Geschäft, bei dem er auf investitionsfreudige Partner zurückgreifen kann, nicht unbedingt als einfach zu bezeichnen ist und natürlich den Gegebenheiten des Marktes unterliegt. Ein besonderes Highlight war letztes Jahr aus eigener Sicht natürlich der 300.000gns.-Verkauf des Sinndar-Jährlings Fabriano bei Tattersalls.
Geht man bei den Deckhengsten alphabetisch vor, so steht Brametot obenan. Der Vorjahressieger im Prix du Jockey Club (Gr. I) und in der Poule d’Essai des Poulains (Gr. I) aus der Familie von Monsun startet in diesem Frühjahr in die neue Karriere. Zu ihm geht Zegna (Shirocco), die in Norwegen die dortigen Oaks gewonnen hat, zurückgekauft wurde. Ihre Mutter, eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Mutamam (Darshaan), hatte neun Sieger auf der Bahn, die zweite Mutter ist Halbschwester von Mtoto (Busted). Ihr Erstling Zahara (Nayef) ist dreijährig und bereits Siegerin, ein Casamento-Zweijähriger steht in Japan, im Jährlingsalter ist ein Lord of England-Hengst.
Queensberry war zwar kein Star auf der Rennbahn, doch stammt sie aus einer starken amerikanischen Linie mit Deckhengsten wie Congrats, Flatter, Hero’s Honor oder Mozart. Schlenderhan hat aus der Familie den Gr. I-Sieger Mawingo (Tertullian) gezogen. Der Erstling von Queensberry ist eine Jährlingsstute von Oasis Dream, dieses Jahr geht es zu Exceed and Excel.
Rusookh ist bei Arqana ersteigert worden, sie war nicht auf der Bahn. Die Mutter Thamarat (Anabaa), die bisher drei Sieger auf der Bahn hat, ist Schwester zum Gr. I-Sieger und Deckhengst Tamayuz (Nayef), die vierte Mutter ist Allegretta (Lombard). Eine Jährlingsstute hat Holy Roman Emperor als Vater. Ihr diesjähriger Partner ist der Championmeiler Gleneagles, dessen erster Jahrgang im Jährlingsalter ist.
Heart of Africa wurde im Februar 2015 bei Tattersalls erworben. Zweijährig hat sie für Godolphin gewonnen. Sie ist Schwester zu drei Siegern, die Mutter wiederum ist Schwester der Gr. I-Siegerinnen Cerulean Sky (Darshaan) und Moonstone (Dalakhani). Ihr Erstling Hemingway (Champs Elysees) wird von Sascha Smrczek trainiert. Die Mutter ist die einzige Stute, die in Deutschland bleibt. Der Bruder ihres Partners Guiliani, der Gr. I-Sieger Guignol, stammt wie Heart of Africa von Cape Cross, auch deshalb diese Anpaarung.
Firedance ist Mutter bereits der guten Fiery Wing (Dalakhani) und Fearless Hunter (Alhaarth). Ihr drei Jahre alter Sohn Fadheel (Maxios) steht bei Roger Varian, war vor ein paar Tagen Zweiter im Wolverhampton, steht jetzt zum Sieg. Die Mutter wird von dem zweifachen Derbysieger Harzand gedeckt, der in seine zweite Saison geht. Firedance‘ Tochter Frangipani hat zweijährig beim Debut gewonnen, konnte im vergangenen Jahr nicht mehr herausgebracht werden. Im ersten Gestütsjahr geht sie zu Pride of Dubai. Der Coolmore-Hengst hat zweijährig in Australien die Sires‘ Produce Stakes (Gt. I) gewonnen, kommt aus der direkten Linie der Brüder Invincible Spirit und Kodiac. Die Firedance-Schwester Four Roses, die nicht gedeckt ist Mutter der Gr. II-Siegerin Four Sins (Sinndar), von Four Dancers (Seattle Dancer) sowie von Four Carat (Montjeu), Sieger in Australien und Frankreich. Die Sinndar-Söhne Flintrock und Fabrano stehen drei- und zweijährig bei Andrew Balding bzw. Roger Varian. Fabriano, dessen aus gleicher Linie stammender Namensvetter Listensieger und gruppeplatziert war, war vergangenen Oktober bei Tattersalls ein großer Verkaufserfolg, denn Varian kaufte ihn im Auftrag von Scheich Obaid al Maktoum für satte 300.000gns. Ein Jährlingshengst der Four Roses hat Maxios als Vater.
Aus der Linie kommt mit Relevant die zweite Maidenstute. Ihre Mutter, die Rockfel Stakes (Gr. III)-Siegerin Germane (Distant Relative), ist eine Schwester von Firedance und Four Roses. Philipp von Stauffenberg hat Relevant bei Tattersalls im letzten Jahr für 22.000 gns. gekauft. Damals war sie noch sieglos, doch hat sich das geändert, nach einigen Platzierungen hat sie Mitte März in Lingfield gewonnen, was ihr zügig den Auszug aus dem Rennstall und ein Date mit Sea The Moon bescherte.
Zwei Töchter der Preis der Diana (damals Gr. II)-Siegerin Centaine sind Capichera und C’est l’amour. Die Siegerin Capichera, die wegen des späten Abfohldatums nicht gedeckt wird, hat ihren Erstling in dem in England stehenden Catan (Oasis Dream), im Jährlingsalter ist Cassandra (Dansili).
C’est l’amour war zweifache Siegerin, Ihr vier Jahre alter Sohn Cloud Atlas (Soldier Hollow) heißt jetzt Gallant Return, läuft in Hong Kong und war dort bei wenigen Starts platziert. Seine ein Jahr jüngere Schwester Coppelia wird von Claudia Barsig trainiert.
La Reine Noir, eine Schwester der Prix de l'Opera (Gr. I)-Siegerin Lady Marian (Nayef) ist nur wenige Male gelaufen, ist bereits Siegermutter. Der drei Jahre alte Lennox (Maxios) steht bei Pascal Bary, sein rechter Bruder L’Alexander wurde ebenfalls ins Nachbarland verkauft, im Jährlingsalter ist eine Lord of England-Stute. Die Mutter wurde zu Iffraaj gebucht.
Zarak steht, wie wir bereits mehrfach angemerkt haben, auf jedem zweiten hier veröffentlichten Deckplan. Der Gr. I-Sieger ist als Dubawi-Sohn aus der „Arc“-Siegerin Zarkava blaublütig gezogen, zu einer Decktaxe von 12.000 Euro ist er ausgebucht. Seine Partnerin ist Golden Whip, die dreijährig zwei Listenrennen über jeweils 1400 Meter in Baden-Baden und Hannover gewonnen hat, sie ist Schwester von acht Siegern und bereits Siegermutter.
BRAMETOT (2014), v. Rajsaman – Morning Light v. Law Society (Haras de Bouquetot/FR)
Zegna (2009), v. Shirocco - Zephyrine v. Highest Honor, Stutfohlen (Zeraphine) v. Mastercraftsman, 6.3.
EXCEED AND EXCEL (2000), v. Danehill – Patrona v. Lomond (Kildangan Stud/IRL)
Queensberry (2010), v. Tertullian – Queen’s Wild v. Spectacular Bid, Stutfohlen v. Golden Horn, 14.4.
GLENEAGLES (2012), v. Galileo – You’resothrilling v. Storm Cat (Coolmore Stud/IRL)
Rusookh (2010), v. Nayef - Thamarat v. Anabaa, Hengstfohlen (Ravel) v. Adlerflug, 4.4.
GUILIANI (2011), v. Tertullian – Guadalupe v. Monsun (Gestüt Erftmühle)
Heart of Africa (2012), v. Cape Cross – Carisolo v. Dubai Millennium, Stutfohlen (Haute Volee) v. Adlerflug, 28.3.
HARZAND (2013), v. Sea The Stars – Hazariya v. Xaar (Gilltown Stud/IRL)
Firedance (2001), v. Lomitas - Fraulein Tobin v. J O Tobin, Hengstfohlen (Florestan) v. Pride of Dubai, 28.2.
HOLY ROMAN EMPEROR (2004), v. Danehill – L’On Vite v. Secretariat (Coolmore Stud/IRL)
C’est l’amour (2007), v. Whipper – Centaine v. Royal Academy, Stutfohlen (Clementine) v. Helmet, 10.3.
IFFRAAJ (2001), v. Zafonic – Pastorale v. Nureyev (Dalham Hall Stud/IRL)
La Reine Noir (2006), v. Rainbow Quest - La Felicita v. Shareef Dancer
PRIDE OF DUBAI (2012), v. Street Cry – Al Anood v. Danehill (Coolmore Stud/IRL)
Frangipani (2014), v. Jukebox Jury – Firedance v. Lomitas, Maiden
SEA THE MOON (2011), v. Sea The Stars – Sanwa v. Monsun (Lanwades Stud/GB)
Relevant (2014), v. So You Think – Germane v. Distant Relative, Maiden
ZARAK (2013), v. Dubawi – Zarkava v. Zamindar (Haras de Bonneval/FR)
Golden Whip (2007), v. Seattle Dancer - Genevra v. Danehill, Stutfohlen (Giuiliana) v. Muhaarar, 27.1.
Nicht gedeckt
Capichera (2011), v. Shirocco – Centaine v. Royal Academy, trgd. v. Gleneagles
Four Roses (1998), v. Darshaan - Fraulein Tobin v. J O Tobin, trgd. v. Maxios
