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Breeders' Cup 2020 - Was noch geschah

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 644 vom Freitag, 13.11.2020

Mit einer Handvoll von Platzierungen mussten sich die europäischen Teilnehmer am Freitag zufrieden geben, dem ersten Tag des Breeders‘ Cups, an dem traditionell die Zweijährigen-Rennen auf dem Programm stehen. Doch gab es zumindest aus züchterischer Sicht einen europäischen Sieg, denn der Juvenile Fillies Turf (Gr. I) ging an die von Brad Cox trainierte Aunt Pearl (Lope de Vega), die unter Florent Geroux Mother Earl (Zoffany) aus dem O’Brien-Stall und Miss Amulet (Sir Prancealot) auf die Plätze verwies, die Prix Morny (Gr. I)-Siegerin Campanelle (Kodiac) wurde Vierte.

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Aunt Pearl blieb damit beim dritten Start ungeschlagen, zuvor hatte sie bereits die Jessamine Stakes (Gr. II) für sich entscheiden können. Sie stammt aus der gemeinschaftlichen Zucht des Ballylinch Studs und des Ecurie des Charmes, für 280.000gns. wurde sie bei Tattersalls im vergangenen Jahr in die USA verkauft, wo sie in den Farben von Michael Dubb und Sol Kumin läuft. Ihre Mutter Matauri Pearl (Hurricane Run) war eine Championstute in Skandinavien, dort gewann sie zwei Listenrennen. Sie ist eine rechte Schwester von Wekeela (Hurricane Run), erfolgreich im Prix Chloe (Gr. III) und den Matchmaker Stakes (Gr. III), die dritte Mutter ist Schwester von Monsun (Königsstuhl). Matauri Pearl hat noch eine Jährlingsstute von Sea The Stars und ein Hengstfohlen erneut von Lope de Vega.

Trainer Brad Cox zeigte auch für den Sieger im Breeders‘ Cup Juvenile (Gr. I) verantwortlich, als der von Luis Saez gesteuerte Essential Quality (Tapit) im Besitz und aus der Zucht von Godolphin Hot Rod Charlie (Oxbow) und Keepmeinmind (Laoban) hinter sich ließ. Es war beim dritten Start der dritte Sieg für den Hengst.

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Der Breeders‘ Cup Juvenile Fillies (Gr. I) sah mit Vequist aus der Zucht des China Horse Clubs eine Stute aus dem ersten Jahrgang des Kentucky Derby (Gr. I)-Siegers Nyquist (Uncle Mo) als Siegerin. Der junge Hengst hat bei den Zweijährigen mit Gretzky the Great einen weiteren Gr. I-Sieger auf der Bahn, er war im Breeders‘ Cup Juvenile Turf (Gr. I) Sechster.

Für Battleground (War Front), Erstling der 2015 im Breeders‘ Cup Turf (Gr. I) erfolgreichen Found (Galileo), blieb in diesem Breeders‘ Cup Juvenile Turf (Gr. I) als Favorit nur der zweite Platz, doch konnte der Coolmore-Vertreter auch in der Niederlage überzeugen. Der Sieger in den Vintage Stakes (Gr. II) in Goodwood scheiterte nur an dem krassen Außenseiter Fire At Will (Declaration of War), der unter Ricardo Santana jr. mit einem frühen Vorstoß nach Hause kam. Von den Europäern im Feld hatte besonders der aus Frankreich angereiste Sealiway (Goken) Pech. Der Gr. I-Sieger wurde früh in die Zange genommen, verlor Boden, wurde am Ende aber noch Fünfter.

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Declaration of War, der Vater von Fire of Will, war in seinen sieben Jahren im Gestüt auf vier Kontinenten aktiv. Er stand für Coolmore in Irland, den USA und Australien, seit 2019 ist er auf der Shizunai Stallion Station in Japan.

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Für zwei Ritte war Christophe Soumillon beim Breeders‘ Cup vorgesehen: Auf Tarnawa (Shamardal) in der „Mile“ und auf Order of Australia (Australia) im „Turf“. Beide passierten als Sieger das Ziel, doch ohne Soumillon. Der mehrfache französische Champion war am Mittwoch vor den Rennen positiv auf Corona getestet worden, wurde sofort isoliert und musste die Ritte an die Kollegen Keane und Boudot abgeben.

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Als zukünftigen Deckhengst hatte die Korean Racing Authority vor geraumer Zeit den vier Jahre alten Knicks Go (Paynter) erworben und für diesen Job qualifizierte er sich mit dem Sieg in der Breeders‘ Cup Turf Mile (Gr. I). Zweijährig hatte er mit Breeders‘ Futurity (Gr. I) in Keeneland bereits ein Gr. I-Rennen gewinnen können, durchlief dann aber eine längere Durststrecke, es erfolgte ein Stallwechsel, in der Obhut von Trainer Brad Cox fand er wieder zu alter Form. Joel Rosario ritt ihn zu einem souveränen Sieg gegen Jesus‘ Team (Tapiture) und Sharp Samurai (First Samurai).

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Zum vierten Mal trat der inzwischen sieben Jahre alte Whitmore (Pleasantly Perfect) im Breeders‘ Cup Sprint (Gr. I), stets auf anderen Bahnen. Vor zwei Jahren war er in Churchill Downs Zweiter, letztes Jahr in Santa Anita Dritter, jetzt reichte es für den von Ron Moquett trainierten Wallach zum ersten Sieg in diesem Rennen. Dies zur hohen Quote von 16:1, Irad Ortiz jr. saß im Sattel, auf den Plätzen landeten C Z Rocket (City Zip) und Firenze Fire (Poseidon’s Warrior).

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Der Wettumsatz an den zwei Tagen des Breeders‘ Cups lag bei etwas mehr als 160 Millionen Dollar. Das war der sechsthöchste Umsatz, seitdem das Event 2007 auf zwei Tage vergrößert wurde und wurde angesichts der Tatsache, dass mangels Zuschauern die Einsätze nahezu ausschließlich von außen getätigt wurde, als sehr zufriedenstellend angesehen. Am Samstag wurden in zwölf Rennen 110 Millionen Dollar gewettet.

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