Aufgalopp 725
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TurfTimes:
…und nun zum Derby: Mangelnde Popularität kann der diesjährigen Ausgabe, was das Interesse heimischer Besitzer anbetrifft, nun wirklich nicht abgesprochen werden. Zum fünften Mal in diesem Jahrhundert gibt es mit zwanzig Startern ein volles Feld, ja, es mussten sogar zwei Hengste draußen bleiben, das hat es schon ewig nicht mehr gegeben. 2018 liefen nur 13 Pferde, im Jahr darauf hatte es auch nur zwei mehr. Und dass in diesem Jahr zwei Stuten dabei sind, ist ebenfalls höchst ungewöhnlich und gibt dem extrem offenen Rennen einen zusätzlichen Kick. Erstaunlich ist aber immer wieder, wie wenig Interesse das Deutsche Derby bei ausländischen Besitzern und Trainern findet. Sicher, der Nennungsschluss war bereits im vergangenen Herbst, aber Coolmore hat für die zeitgleich zu nennende Diana gleich ein Dutzend Stuten gemeldet. Im England, das sei nur angemerkt, ist für das Derby bereits im Jährlingsalter zu melden, wie früher bei uns auch. Natürlich ist die Nachnennungsgebühr von 65.000 Euro erheblich, zudem folgt das Derby relativ dicht nach Royal Ascot, für die britisch-irischen Ställe immer noch der Fixpunkt in der Saison. Vielleicht sollte einmal über eine eingeschobene Nachnennungsmöglichkeit nachgedacht werden, etwa im April, für einen Betrag von vielleicht 10.000 Euro, der dann zusätzlich zu dem normalen Startgeld zu entrichten wäre. Oder über ein Derby-Trial, dessen Sieger noch ins Feld kommen würde, natürlich zu der üblichen Gebühr.
So ist es ein Derby mit einer Reihe von schillernden Jockeypersönlichkeiten, mit einem Feld, in dem nur sieben Trainer vertreten sind, dem aber ein wenig die internationale Note abgeht, denn so ganz kann der dänische Gast nicht zählen. Eines ist bei diesem kaum zu entziffernden Rennen klar: Wer im Derby 2022 die Dreierwette trifft, ist ein Künstler.