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Aufgalopp 138 zur Herbstauktion

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 138 vom Freitag, 29.10.2010

„Es war die Realität.“ Diese Worte eines renommierten Züchters trafen das Ergebnis der Herbstauktion der BBAG auf den Punkt. Die sich über drei Tage hinziehende Versteigerung war ganz gewiss ein Spiegelbild der derzeitigen Situation im deutschen Galopprennsports: Es gab ein paar erfreuliche Highlights, das übliche Mittelmaß und im unteren Bereich den bei dieser Auktion typischen Abverkauf. Wer keine Qualität anbot, unvorbereitete Jährlinge anbot oder Nachkommen längst durch das Raster gefallener Hengste in den Ring führte, bekam auch keine Gebote.

Die erstmals durchgeführte Premium-Auktion, die es im Detail sicher noch zu verbessern gilt, hat gewiss zu einer Belebung des Marktes beigetragen. Dass es um diese Jahreszeit kein Feuerwerk mehr auf einer deutschen Auktion gibt, das weiß jeder. Unter dem Strich mögen vielleicht sechzig Prozent der Pferde reell verkauft sein, wobei zumindest der Trost bleibt, dass etwa das Gros der nicht zugeschlagenen Jährlinge von ihren Züchtern selbst ins Training gegeben wird.

Was fehlt, sind die Impulse von außen. Von der Dachmarke German Racing ist derzeit weder etwas zu hören noch zu sehen. Die Terminlage für 2011 ist noch verworren, eine Planungssicherheit für Besitzer und Trainer ist nicht vorhanden. Baden Racing spricht derzeit von elf Renntagen im kommenden Jahr, Hamburg von gesicherten drei, mehr sei nicht zu finanzieren (siehe gesonderte Meldung). Der überall publizierte Aufschwung ist im Rennsport noch nicht angekommen, selbst wenn die leicht gestiegenen Umsätze Anlass zur Hoffnung geben. Unter diesen Umständen ist das Resultat der Auktion wirklich realistisch.  

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